Tag des offenen Hofes Tag des offenen Hofes: Mehr Milch durch Komfort im Kuhstall
Ostrau/MZ. - Einmal hinter die Kulissen eines Bauernhofs zu schauen, diese Gelegenheit gibt es nicht oft. Und so war das Interesse groß, als die Ostrauer Agrar GmbH am Samstagvormittag Besucher einlud, um zum Auftakt der bundesweiten Kampagne "Tag des offenen Hofes" den direkten Kontakt mit den Verbrauchern zu suchen.
Im Mittelpunkt dabei stand die Milchvieh-Anlage mit dem im vergangenen Jahr umgebauten Kuhstall samt Melkanlage. Wenn Geschäftsführer Eberhard Stahr von einem "hohen Kuhkomfort" sprach, der dadurch geschaffen worden sei, so hörte sich das für Laien schon etwas seltsam an. Spätestens aber nach den Führungen durch den so genannten neuen Kaltstall wussten auch die Besucher - die Kühe geben wesentlich mehr Milch, seit sie auf einem dicken Strohbett statt auf Gummimatten liegen und seit die Temperaturen im Stall durch computergestützte Belüftung selbst bei großer Hitze niedrig gehalten werden können - Kühe mögen keine Hitze.
Leicht sei die Entscheidung zum Umbau nicht gewesen, erzählte Stahr bei einem Rundgang. Denn bei den derzeitigen Milchpreisen sei unter dem Strich kaum Gewinn zu machen. "Aber wir hängen an den Tieren", sagte der 51-Jährige, der selbst mit Kühen aufgewachsen ist. Und die derzeitige Milchproduktion zeige, dass die Entscheidung richtig war: "Vor dem Umbau des Stalls gaben die rund 300 Kühe 5 500 Liter Milch am Tag, nun sind es 1 000 Liter mehr." Abnehmer der Milch ist das Frischli-Werk in Weißenfels.
Wie steht es um den Ackerbau, der rund um den Petersberg betrieben wird? Während bei Wintergerste und -raps Trockenschäden zu verzeichnen seien, so Stahr, stünden Mais und Zuckerrüben noch ganz gut. "Aber der Regen kam im allerletzten Moment", sagte er. Zum Glück seien keine Unwetter-Schäden zu beklagen. Die Besucher konnten sich am Samstag auch die hochmoderne Technik des Betriebes ansehen - Traktoren, Mähdrescher, Zuckerrübenroder und andere Maschinen standen in Reih und Glied auf dem Hof.