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"Tag der Architektur" in Halle "Tag der Architektur" in Halle: Diese Bauschätze können Sie am Wochenende entdecken

Von Michael Falgowski 25.06.2015, 13:02
Auch das umgebaute Wohnhaus Schlossberg kann besichtigt werden.
Auch das umgebaute Wohnhaus Schlossberg kann besichtigt werden. Architektenkammer/Barbara Limpert Lizenz

Halle (Saale) - Architektur hat Bestand in Halle. Schon, weil an vielen Ecken gebaut und saniert wird wie lange nicht mehr. Im vergangenen Jahr wurden bei der Stadt 562 Bauanträge gestellt. Die Architekten haben also zu tun in Halle, das neben Magdeburg so etwas wie die Hauptstadt der Zunft ist. Von den 813 Mitgliedern der Architektenkammer Sachsen-Anhalts arbeiten immerhin 143 in der Saalestadt, freischaffend oder angestellt. Zum „Tag der Architektur“ werden am Wochenende neun hallesche Projekte vorgestellt. Das Motto der 20. Auflage des Wochenendes, die sich an eine architekturinteressierte Öffentlichkeit richtet, lautet „Architektur hat Bestand“. Man kann dieses Motto angesichts mancher Bausünde auch als Ausdruck der Hoffnung und das berühmte Pfeifen im Walde interpretieren. Aber dass Architektur tatsächlich im positiven, also perspektivischen Sinne Bestand hat, davon können sich die Besucher überzeugen.

Von Arztpraxis bis zur Musterwohnung

Für die vorgestellten Projekte zeichnen acht Architekturbüros verantwortlich. Die Auswahl reicht von Wohnhäusern über eine Arztpraxis, eine Jugendherberge, die innenarchitektonisch erweiterte „Burg-Kita“, die Sanierung und den Umbau eines Denkmals am Domplatz bis hin zu Musterwohnungen mit den Schwerpunkten „gesundes Wohnen“ und „Wohnen mit Demenz“.

Einfamilienhaus Grellstraße 16 in Kröllwitz (Samstag 11 Uhr).

Denkmal-Häuser auf dem Steintorcampus der Universität, Adam-Kuckhoff-Straße 35/35a (Samstag 11 Uhr).

Zwei Musterwohnungen der WG Freiheit: Zum Thema „Demenz“ (Vogelweide 42, Samstag 15 bis 17 Uhr, Sonntag 12 bis 14 Uhr, Führungen Sa. 16, So. 13 Uhr) sowie „gesund & fit“ (Kolkturmring 16, Samstag 11 bis 13 Uhr, Sonntag 15 bis 17 Uhr, Führungen Sa. 12 Uhr, So. 16 Uhr).

BurgKita im Volkspark, Schleifweg 8a (Sonntag 12 bis 14 Uhr, Führungen 12 und 13 Uhr).

Halles neue Jugendherberge, Große Steinstraße 60 (Führung Samstag 10 Uhr).

Wohnhaus am Schlossberg 2a (Sonntag von 14 bis 16 Uhr).

Arztpraxis in der Neustädter Passage 17a (Besichtigungen um 11 Uhr und 13 Uhr).

"Betten-Paris" am Domplatz (Samstag 11 bis 14 Uhr).


Buchstäblich hinter die Fassade des Wohnhauses am Schlossberg 2a blicken kann man am Sonntag von 14 bis 16 Uhr. Die Freie Architektin Barbara Limpert aus Halle hat das um 1900 als Kohle- und Lagerschuppen errichtete Nachbargebäude des ehemaligen preußischen Militärlazaretts zum Wohnhaus umgebaut. Zusammen mit dem halleschen Architekten Thomas Dietzsch ist sie auch Bauherrin. Zwei Wohnungen sind entstanden, die obere wurde durch eine Aufstockung aus einer hochgedämmten Holzständerkonstruktion erweitert.

"Betten-Paris" kann besichtigt werden

Ungewöhnlich ist auch die Gestaltung einer Arztpraxis in der Neustädter Passage 17a. Das Büro Däschler Architekten & Ingenieure aus Halle hat das Innere der in einen nüchternen Bürotrakt des Einkaufscenters gebauten Gemeinschaftspraxis Benecke/Herrmann neu strukturiert und mit einer schwungvollen Linienführung der Flurwände und Deckengestaltungen lebendig gemacht. So kann Neubau auch aussehen (Besichtigung um 11 und um 13 Uhr).
Ein Beispiel für den Umbau eines ehemaligen Speichers zum Wohnhaus steht am Domplatz: das ehemalige „Betten-Paris“ durch das Architekturbüro Cappeller. Nach der Nutzung als Verkaufsstätte und anschließenden zehn Jahren Leerstand wird das Einzeldenkmal heute für barrierearmes und -freies Wohnen genutzt. Für das Ladengeschäft werden vorzugsweise Betreiber einer Galerie oder eines Cafés gesucht (Sonnabend 11 bis 14 Uhr). In ihr „offenes Büro“ am Architektentag laden am Sonnabend in Halle außerdem die „snarq architekten“, Leitergasse 3A, an den Platz an der Breiten Straße, ein. (mz)