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Super-Skoda zieht die Blicke auf sich

Von Heidi Jürgens 03.03.2006, 18:03

Halle/Merseburg/MZ. - Der 19-Jährige, der dieses Jahr am Merseburger Fachgymnasium sein Abitur machen wird, ist Besitzer des deutschlandweit mit 2,20 Metern breitesten Skoda, den er seit Freitag auf der Messe MotorTrend in Halle-Bruckdorf präsentiert.

Das Auto in der markanten Effektlack-Farbe "Red to Gold" zieht rotgold-schimmernd die Blicke auf sich. Denn das ursprünglich schwarze Fahrzeug mit dem 1,8er Turbo-Motor hat nicht nur die Farbe gewechselt, es ist auch sonst bei weitem nicht mehr das, was es mal war: Flügeltüren, ein DTM-Breitbau-Rahmen, eine Auspuffanlage mit zwei Carbon-Mufflern, 10,5x19 ASA ZR Chromfelgen mit 265er Bereifung, ein großer Heckspoiler im Carbon-Design, getönte Scheiben, Recaro-Rennsportsitze fallen ins Auge. Nicht zu sehen, aber wohl zu spüren beim Fahren ist der getunte Motor, der von 180 auf 220 PS gebracht wurde und nun ein Drehmoment von 388 Nm hat. Von 0 auf 100 schafft er es unter sechs Sekunden, die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 280 Kilometern pro Stunde. Wie kommt ein 19-Jähriger dazu, so etwas zu machen? "Das liegt in der Familie", sagt Nils Kloss. Schon als Sechsjähriger ist er in Schafstädt in der Autowerkstatt des Großvaters, eines Motorrad-Rennsportlers herumgekrochen. Vater und Onkel haben Autohäuser in Merseburg und Querfurt - immer waren und sind es Skodas, die die Familie verkauft. Allerdings: Das erste, woran Nils Kloss mit 12 Jahren erfolgreich in Opas Werkstatt herumgebastelt hat, war kein Skoda. "Ein Schrott-Moped, ich habe daraus eine fahrbare S 51 gemacht", sagt er. Fahren durfte er mit Zwölf offiziell nicht. "Aber der Hof war groß ..."

Mit 16 hat er den schwarzen Oktavia in die Hand bekommen. Noch nicht als Besitz, aber schon zum Tunen. Und eins war klar: Später wird er Besitzer werden. Was er nun seit einem halben Jahr ist. Wie viel Nils Kloss in das Auto investiert hat, kann er nicht sagen. "Mehr als 1000 Stunden garantiert." Und viel Geld. Das verdient sich der Gymnasiast nebenher durch Mithilfe im Familienbetrieb.

Je nach Zeit und den finanziellen Möglichkeiten soll das Auto auch weiter bearbeitet werden. Eine Soundanlage fehlt noch, im Innenraum ist einiges zu machen und für den Motor sind die 400 PS angestrebt. "Fertig wird man nie", sagt Nils Kloss, der nach dem Abi gern eine Ausbildung zum Piloten bei der Bundeswehr machen will. Am liebsten wäre er ja Rennsportler geworden. "Aber dazu fehlt mir leider das nötige Kleingeld ...", sagt er.

Die Messe ist Sonnabend und Sonntag 10 bis 18 Uhr geöffnet.