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Umzug verzögert sich Südstadtgymnasium Halle in „schockierendem“ Zustand - Schüler bekommen längere Ferien

Der Umzug des Südstadtgymnasiums in Halle verzögert sich. Die Stadt verspricht eine Lösung.

Von Jonas Nayda 02.09.2021, 17:03
So sieht der Eingangsbereich des Südstadtgymnasiums derzeit aus. In dem Gebäude ist wegen der Bauarbeiten kaum Unterricht möglich.
So sieht der Eingangsbereich des Südstadtgymnasiums derzeit aus. In dem Gebäude ist wegen der Bauarbeiten kaum Unterricht möglich. (Foto: Rühlemann)

Halle/MZ - Eigentlich beginnt für alle Schüler an diesem Donnerstag wieder der Unterricht im Klassenzimmer. Und auch wenn sich wohl die Meisten freuen, nach den Ferien ihre Klassenkameraden wiederzusehen, dürften sich etwa 500 Schüler des Südstadtgymnasiums noch etwas mehr freuen als alle anderen. Für sie beginnt regulärer Unterricht erst eine Woche später, am Mittwoch, 8. September. Der Grund dafür ist das Schulgebäude in der Kattowitzer Straße, das sich laut Elternsprechern in einem „schockierenden“ Zustand befindet.

„In einigen Räumen hängen Kabel aus den Wänden, der Keller ist im Rohbauzustand und es gibt noch keine Küche“, sagt Mathias Rühlemann. Er hat gemeinsam mit seiner Elternsprecher-Kollegin Madlen Fährenbach die Einwohnerfragestunde des Stadtrates genutzt, um seinem Ärger Luft zu machen. Dass die Schulbaustelle nicht rechtzeitig fertig wird, sei absehbar gewesen. „Uns ärgert, dass man nicht besser kommuniziert hat und den Umzug verschoben hat“, sagt Fährenbach.

„Wir haben immer gekämpft“

Der Stadtverwaltung sei die Situation auf der Baustelle durchaus bekannt, sagte Judith Marquardt, Kulturbeigeordnete am Mittwoch bei der Ratssitzung. „Sie haben Recht, es war sehr schwierig im Bauablauf.“ So habe es unter anderem coronabedingte Lieferengpässe gegeben. Zu allem Überfluss hatte Starkregen jüngst auch noch für einen Wassereinbruch im Untergeschoss geführt. „Wir haben immer gekämpft und nach einvernehmlichen Lösungen gesucht. Wenn die Kommunikation nicht überall geklappt hat, kann ich mich dafür nur entschuldigen“, sagte Marquardt.

Die Schulleitung und das Landesschulamt haben zumindest für die 5. und 6. Klassen eine Lösung gefunden: Sie sollen zunächst bis zum 6. September im Ausweich-Schulgebäude in der Rigaer Straße unterrichtet werden. Die verlängerten Ferien gelten also nur für die Jahrgänge 7 bis 12. Und auch bei der Essensversorgung ohne Küche wolle man eine Lösung finden, hieß es vonseiten der Stadtverwaltung. Fährenbach und Rühlemann haben Zweifel, ob bis nächsten Mittwoch die Baustelle so weit fertig ist, dass Unterricht stattfinden kann. Die Beigeordnete Marquardt versicherte jedoch, dass es klappt. „Ich bin überzeugt, dass der Unterricht ordnungsgemäß stattfinden kann“, sagte sie.

Das Gebäude in der Kattowitzer Straße ist wichtig für eine ganze Reihe an Schulsanierungen, die derzeit in Halle stattfinden. Denn weil die Sekundarschule Kastanienallee derzeit am Holzplatz untergebracht ist, muss die IGS 3 in die Rigaer Straße ausweichen und verdrängt dadurch das Südstadtgymnasium vom Ausweichstandort.

Weder Impfungen noch Luftfilter an Schulen

An städtischen Schulen in Halle wird es vorerst keine mobilen Impfungen geben. Das bestätigte Katharina Brederlow, Beigeordnete für Bildung und Soziales am Mittwoch im Stadtrat. Der Grund dafür sei, dass man unter den Schülern keinen „Gruppenzwang“ erzeugen wolle, sondern die Impfentscheidung jedem so individuell wie möglich überlassen wolle. Silke Burkert (SPD) hatte die Stadtverwaltung danach gefragt, weil sie sich Sorgen um die Gesundheit der Kinder mache.

Kinder ab 12 Jahren können sich in Halle unter anderem im Impfzentrum in der Turnhalle in der Heinrich-Pera-Straße impfen lassen. Eine Terminanmeldung dafür ist nicht notwendig.

Die Stadtverwaltung teilte am Mittwoch mit, dass Halle keinen Anspruch auf finanzielle Hilfe vom Bund für Luftfilter hat und es deshalb vorerst keine derartigen Geräte in den Klassenzimmern geben wird. Man könne die Fenster öffnen und lüften, hieß es.