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Studium Studium: Uni Halle wirbt auf Facebook

Von Silvia ZÖLler 10.08.2015, 08:48
Falk Ponath ist einer von 20 Studienbotschaftern der Uni Halle und gibt am Study-Phone Auskunft rund um Hochschule und Stadt.
Falk Ponath ist einer von 20 Studienbotschaftern der Uni Halle und gibt am Study-Phone Auskunft rund um Hochschule und Stadt. Holger John Lizenz

Halle (Saale) - Die Uni Halle ist und bleibt bei Studienanfängern beliebt: Für die Numerus-clausus-Fächer gab es in diesem Jahr 8.616 Bewerbungen auf die rund 1.700 zulassungsbeschränkten Studienplätze. „Das sind sechs Prozent mehr als im Vorjahr“, sagt Manuela Bank-Zillmann, Pressesprecherin der Hochschule. Die Bescheide für diese Studenten sind gerade herausgegangen - jetzt geht es in die zweite Runde: Noch bis zum 30. September läuft die Einschreibungsfrist für die mehr als 150 zulassungsfreien Studiengänge. Erstmals wirbt die Uni Halle dafür in einer breit angelegten Kampagne auf Facebook und Twitter dafür. Und das mit Erfolg.

Jura ohne Numerus clausus

„Hänsel und Gretel: War es Kindesentführung?“ lautet etwa der witzige Eintrag auf Twitter und Facebook, der damit in die digitale Welt zwitschert, dass im kommenden Semester Jura in Halle ohne NC studiert werden kann. „In den sozialen Netzwerken erreichen wir genau die Zielgruppe der Studieninteressierten. Wir wollen mit der Zeit gehen“, sagt Sarah Huke, die als Social-Media-Redakteurin in der Uni-Pressestelle arbeitet. Die Zahlen belegen das: Bis zu 68.000 Nutzer sehen sich die Posts auf Facebook täglich an, fast 120.000 auf Twitter.

Auskunft am Study-Phone

Nicht nur zu den Studienfächern, auch zur Stadt Halle gibt es Infos und Links - und viele Kommentare und Nachfragen. Und das auch am Study-Phone, wo die 20 Studienbotschafter der Uni derzeit in zwei statt einer Schicht sitzen und täglich bis zu 100 Anfragen pro Tag beantworten. Falk Ponath ist einer dieser Studenten, die Interessenten sozusagen auf Augenhöhe Auskunft geben. „Wir wollen die Leute einfach abholen“, sagt der 26-Jährige, der Biochemie an der Uni Halle studiert.

Studienbotschafter rund um die Uhr im Einsatz

Ob die Bewerbung angekommen ist, wo man in Halle wohnen kann, aber auch Nachfragen zu einzelnen Studiengängen beantworten die Studienbotschafter geduldig. „So ein Gespräch dauert zwischen zwei und dreißig Minuten“, berichtet er. Anfragen per Mail kommen sogar aus Indien, Malaysia, China, der Türkei oder aus Russland. Das wundert Falk Ponath nicht, denn viele ausländische Studienbewerber haben das gute Bildungssystem in Deutschland im Blick und auch, dass man sich in Halle ohne Studiengebühren einschreiben kann.

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Attraktive zulassungsfreie Studienfächer

Mit welchen Sahnehäubchen die Stadt für sich werben kann, das steht für Falk Ponath fest: „Mit den vielen Grünflächen wie etwa der Peißnitz und vor allem mit der Größe der Stadt.“ Denn Halle sei nicht zu groß und nicht zu klein, so dass man die Chance habe, Freunde und Studienkollegen immer wieder zu sehen und nicht aus dem Blick zu verlieren.

Wenn die Studienbotschafter Detailfragen zu Fächern nicht beantworten können, leiten sie den Anrufer an die Studienberatung weiter. Leiterin Annelie Breitfeld weist hier auch gerne auf ungewöhnliche zulassungsfreie Studienfächer hin, die in Halle angeboten werden wie etwa Berufsorientierte Linguistik, Medizinische Physik oder den Studiengang „Management natürlicher Ressourcen - Boden, Wasser, Pflanze“, der Geo- und Agrarwissenschaften verbindet. Zum kommenden Wintersemester ist auch - im Gegensatz zum Vorjahr - Betriebswirtschaftslehre nicht mit einem Numerus clausus belegt.

Psychologie im Losverfahren

Oder sie weist auf eine weitere Besonderheit hin: „Auf das Nebenfach Psychologie kann man sich noch vom 31. August bis 13. September im Losverfahren bewerben“, so Annelie Breitfeld. Denn auf die 50 Plätze im Hauptstudium, die ebenfalls einer Zulassungsbeschränkung unterliegen, gibt es jedes Jahr Tausende Bewerber. Unabhängig vom Notenschnitt des Abiturzeugnisses können Studienanfänger dagegen über das Losverfahren im Nebenfach einsteigen. „120 Plätze werden so nochmals in der Psychologie vergeben“, sagt Annelie Breitfeld.

Ziel der breiten Werbung für neue Studenten in Halle ist, mindestens die Gesamtzahl von 20.000 zu halten - und möglichst zu steigern. Dies kommt nicht von ungefähr: Eine der Zielvereinbarungen des Hochschulpaktes ist es auch, mehr Erst-Einschreiber zu gewinnen. (mz)