1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Studentischen Sprechbühne: Studentischen Sprechbühne: Zwei-Meter-Mann übt Klangfolgen

Studentischen Sprechbühne Studentischen Sprechbühne: Zwei-Meter-Mann übt Klangfolgen

Von Ines Krause 19.03.2002, 17:50

Halle/MZ. - Eigentlich hat Martin Stache Semesterferien. Aber nur eigentlich. Denn der Student kommt derzeit trotzdem jeden Tag zur Uni. Dort, im Kunstraum des Instituts für Sprechwissenschaft und Phonetik, übt er das, was er ohnehin schon am besten kann: das Sprechen, und zwar in seiner reinsten und künstlerischsten Form. Denn Stache gehört zum Ensemble der studentischen Sprechbühne, die unter Leitung von Dr. Martina

Haase ein neues Stück erarbeitet. Eine Collage mit Texten von Kurt Schwitters, für die es so seltsam anmutende Klangfolgen wie "fümms bö wö" oder "tää zää uu" im Kopf zu behalten gilt. "Und die eigentlich erst einen Sinn erhalten, wenn man sie spielt", erklärt der 23-Jährige, der sich gemeinsam mit fünf Kommilitonen seit wenigen Tagen daran versucht.

Stache hat erstmals den Sprung in das ständig wechselnde Ensemble der Sprechbühne geschafft. Denn bei weitem nicht alle Studenten, die sich für die Mitarbeit bewerben, können tatsächlich mitmachen. Schließlich übersteigt die Zahl der Bewerber die der zur Verfügung stehenden Plätze. Und das, obwohl die rund 70 verbleibenden Proben bis zur Premiere alles andere als einen Spaziergang bedeuten. "Denn die Zeit ist knapp", so Stache.

Der Sprechbühnen-Neuling verfügt bereits über Bühnenerfahrung. Seit er Sprechwissenschaft studiert, hat er bereits mehrfach bei Theaterprojekten mitgewirkt. Schon, weil solche Erfahrungen für dieses künstlerisch orientierte Studium wichtig seien. Außerdem, so meint der Zwei-Meter-Mann, "stehe ich gern auf der Bühne." Und deshalb stört es ihn auch nicht, dass die Proben der Sprechbühne zusätzlich zum normalen Uni-Pensum absolviert werden müssen.

Letzteres ist für den gebürtigen Zwickauer ohnehin schon durch allerlei weitere Verpflichtungen erhöht. Denn er engagiert sich für sein Institut nicht nur im Fachschaftsrat, sondern sitzt auch noch als studentischer Vertreter im Konzil der Universität.

Die Sprechcollage der studentischen Sprechbühne hat am 13. Juni im Puppentheater am Mühlweg Premiere.