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Straßenbahnverkehr in Halle Straßenbahnverkehr in Halle: Torstraße komplett erneuert

Von heidi jürgens 06.12.2013, 21:50
In die Torstraße kann die Bahn wieder einfahren. Am Rannischen Platz beginnt der Ausbau im März.
In die Torstraße kann die Bahn wieder einfahren. Am Rannischen Platz beginnt der Ausbau im März. Meinicke Lizenz

halle (Saale)/MZ - Leise rieselten einzelne Schneeflöckchen, als gestern Vertreter der Stadtwerke-Töchter Havag, Energieversorgung (EVH) sowie Wasser- und Stadtwirtschaft (HWS) in der Torstraße noch einmal ganz offiziell verkündeten: Das erste Projekt des Vorhabens Stadtbahn Halle, der Abschnitt Torstraße, ist abgeschlossen.

Das Projekt Stadtbahn Halle hat zum Ziel, das Straßenbahnnetz zukunftsorientiert auszubauen. In Infrastruktur und Service soll gleichermaßen investiert werden. Gleise, Haltestellen und Oberleitungen werden erneuert, ebenso der Untergrund mit Gas-, Elektro- und Wasserleitungen. Bis 2019 sind sieben Teilprojekte geplant, Kosten: 305 Millionen Euro. Bund, Land und EU finanzieren einen Großteil.

Begonnen hatten die Arbeiten ebenfalls bei Schneefall - allerdings auch noch strengem Frost, wie sich Erhard Krüger, bei der Havag verantwortlich für Infrastruktur, erinnert. Seitdem sind auf einer Länge von 580 Metern die Gleisanlage, Fahrbahnen und Gehwege erneuert worden. Und nicht nur das: Neu sind ebenfalls die Straßen- und die Gleisentwässerung, die Straßenlaternen, Fahrleitungen, Bahnstrom- und Kommunikationsanlagen. Und damit nicht gleich wieder die Straße aufgerissen werden muss, waren auch Energie- und Wasserversorger mit im „Stadtbahn-Boot“. Trinkwasser- und Energie-Versorgungsnetze sind komplett ausgewechselt worden. Insgesamt sind nach Angaben von Jens Böttcher, Leiter Netzstrategie bei der EVH, 2 500 Meter Kabel verlegt worden. Gasleitungen, die bisher noch auf Privatgrundstücken verliefen, wurden in die Bereiche außerhalb verlegt. Und auch die Kabelnetze zur Datenübertragung wurden erneuert.

Sechs Millionen Euro Kosten

Lediglich saniert werden musste der Haupt-Abwasserkanal, der unter den Schienen verläuft. Wie Peter Theuerkorn, Bauleiter bei der HWS, sagte, stammt er zwar noch aus dem Jahr 1885, ist aber noch so gut beschaffen, dass er lediglich „ertüchtigt“ und stabilisiert werden musste und eine Betonschale als zusätzlichen Schutz erhielt.

Radfahrer können nun beidseitig auf einem Schutzstreifen fahren, der mit Piktogrammen gekennzeichnet ist. Die Haltestelle an der Kurt-Tucholsky-Straße ist nun barrierefrei und wurde zudem mit einem Leitsystem für Blinde versehen sowie mit einer akustischen Fahrgastinformation. Gekostet hat das Projekt Torstraße sechs Millionen Euro, zu 60 Prozent konnte es aus EU-Mitteln bezahlt werden.

Weitere Projekte stehen bis 2019 an

Erhard Krüger kündigte den Beginn des nächsten Teilprojektes - Umbau Rannischer Platz - für März an. In drei Abschnitten wird hier bis zum Spätherbst alles erneuert, Sperrungen und Umleitungen müssen eingeplant werden. Der Kreisverkehr wird einspurig, Ampeln soll es nicht geben. Anwohner werden Mitte Januar zu einer Info-Veranstaltung eingeladen.

Weitere Teilprojekte zur „Stadtbahn Halle“ sind der schon begonnene Ausbau der Großen Ulrichstraße, es folgen bis 2019 noch Dessauer Straße, Steintor, Große Steinstraße, Böllberger Weg und Süd-stadtring.