Stichwahlen Stichwahlen: Herausforderin macht in Wettin das Rennen
Saalkreis/MZ. - In Wettin - neben Landsbergund Löbejün die dritte Stadt im Saalkreis- steht ein Führungswechsel an. Dorette Koch(parteilos) siegte bei den gestrigen Stichwahlenzum Amt des Bürgermeisters über den bisherigenAmtsinhaber Jochen Duwe (FDP).Auchin Dornstedt, Dölbau und Hollebengibt es Wachablösungen. In Sennewitz ist dagegender alte auch der neue ehrenamtliche Bürgermeister.
Die Niederlage für Duwe, der in Wettin seit1990 die Geschäfte führte, fiel deutlicherals allgemein erwartet aus. Nach einem Kopf-an-Kopf-Rennenim ersten Wahlgang erreichte er bei der Stichwahlnur noch 45,80 Prozent der Stimmen. Koch alsseine schärfste Kritikerin vereinte dagegen54,20 Prozent auf sich. Der Wahl-Entscheidungwar ein über weite Strecken harter Wahlkampfvorausgegangen, in dem es vor allem um dieHöhe der Abwassergebühren ging. Die Wahlsiegerinversprach kurz nach der Auszählung: "MeinProgramm gilt, daran können mich meine Wählermessen." Zu ihren konkreten Vorhaben wolltesich die 36-jährige Einzelhändlerin allerdingsnoch nicht äußern. Der Verlierer der Stichwahl,der sich zuletzt vehement für die Bildungeines großen Abwasserzweckverbandes im unterenSaaletal stark gemacht hatte, war für dieMZ nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
In Dornstedt eroberte die 62-jährige SelmaBrömme (parteilos) den Stuhl des Bürgermeisters.Die Facharbeiterin für Finanzen setzte sichmit 49,6 Prozent der Stimmen gegen den stellvertretendenBürgermeister Lutz Kübler (CDU) durch, der40,4 Prozent erreichte.
In Dölbau fiel die Wahl mit 63,44 Prozenteindeutig auf den Gastwirt Bodo-Peter Czok(parteilos), der als Initiator des "Wirtschaftsstammtisches"über die Grenzen seines Dorfes hinaus bekanntwurde. Kontrahentin Rosemarie Lüdtke (parteilos),die sich auch gegen eine Zwangseingemeindungnach Halle ausspricht, bekam 36,56 Prozent.
Mit Siegfried Theiß besetzt in Holleben derFraktionschef der PDS im Kreistag den Postendes Bürgermeisters. 55,6 Prozent entschiedensich für den 45-jährigen Chef des Altenwohnzentrumsin Benkendorf. Die Hausfrau Isolde Mertin(CDU), die wie Theiß im Gemeinderat sitzt,erhielt 44,4 Prozent. In Sennewitz verteidigteWerner Henze (parteilos) mit 59,76 Prozentsein Ehrenamt. Für Herausforderin Silke Boß(parteilos) stimmten 40,24 Prozent.
Insgesamt lag die Wahlbeteiligung niedrigerals beim ersten Wahlgang am 10. Juni. Dennochmachten mehr Menschen von ihrem StimmrechtGebrauch als bei Stichwahlen in anderen Kreisen.
Am geringsten war das Interesse in Dölbau.Dort fanden nur 46,5 Prozent der wahlberechtigtenBürger den Weg zum Wahllokal. Das waren knapp14 Prozent weniger als vor zwei Wochen. InHolleben lag die Wahlbeteiligung bei 54 Prozent,im ersten Wahlgang stimmten noch 77 Prozentab. In Dornstedt gingen 60 Prozent, in Sennewitz54,8 Prozent und in Wettin 73,5 Prozent zurWahl.