Stephan B. im Ausland geboren Stephan B. und der Anschlag in Halle: Attentäter wurde nicht im Ausland geboren
Berlin - In den sozialen Netzwerken wird behauptet, der Attentäter von Halle, Stephan B., sei nicht in Deutschland geboren worden. Mehrere Nutzer schreiben auf Facebook, es habe dort bis vor Kurzem ein Profil mit dem Namen des Attentäters gegeben. Er sei überwiegend mit Arabisch sprechenden Usern befreundet gewesen. Es wird daher spekuliert, der Täter sei ein 2015 nach Deutschland gekommener Araber. Andere schreiben, der wirkliche Name des Attentäters sei „Hafid Harouri“, er sei im Iran geboren.
Der Attentäter ist nach Angaben aus Sicherheitskreisen 1992 in Eisleben in Sachsen-Anhalt geboren. In Helbra bei Eisleben, wo der Täter in seiner Jugend lebte, hat die Deutsche Presse-Agentur zudem mit Nachbarn der Eltern gesprochen. Es gibt keinen seriösen Hinweis darauf, dass die Informationen der Behörden falsch sind und der Täter nicht aus Deutschland stammt.
Im Internet verbreiten sich Gerüchte über ausländische Herkunft
Nachdem die Identität des Attentäters von Halle bekannt wurde, säten Nutzer in sozialen Netzwerken Zweifel an den Behördenangaben. Als angeblicher Beleg dient ein mittlerweile gelöschtes Facebook-Profil, das den Namen des Attentäters getragen haben soll. Es wird behauptet, der ursprünglich mit dem Profil verknüpfte, arabisch klingende Name belege die wahre Identität des Täters.
Der Account war von Facebook nicht verifiziert. Der unbekannte Nutzer konnte also die Profildaten nach Belieben ändern, darunter auch den Benutzernamen.
Der Deutschen Presse-Agentur liegen Screenshots des angeblichen Facebook-Profils aus verschiedenen Quellen vor. Aus diesen Informationen lassen sich keinerlei authentische Rückschlüsse auf die Identität des Nutzers ziehen. In den biografischen Details bei Facebook steht als Wohnort „Halle (Nordrhein-Westfalen)“. Das Attentat wurde aber in Halle (Saale) in Sachsen-Anhalt verübt.
Immer wieder wird Straftätern ausländische Herkunft angedichtet
Bereits in der Vergangenheit wurde in sozialen Netzwerken versucht, eine von einem Deutschen verübten Tat in Deutschland einem Ausländer anzulasten. Nach dem tödlichen Unfall mit einem Sportgeländewagen (SUV) in Berlin im September verbreiteten mehrere Nutzer auf Facebook die Behauptung, ein Marokkaner habe den Wagen gelenkt. Der Unfallverursacher ist jedoch Deutscher.
Nach der Amokfahrt in Münster im April 2018 war in den sozialen Netzwerken ohne Beleg behauptet worden, bei dem Täter handele es sich um einen Kurden. Tatsächlich hatte ein aus dem Sauerland stammender Deutscher mit einem Kleinbus vier Menschen getötet. Der Täter hatte sich anschließend erschossen. (dpa)