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Steintor-Varieté Steintor-Varieté Halle: Ein Magnet macht sich schmuck

Von Detlef Färber 01.08.2016, 11:47
Das neue Haus samt Varieté in der Vorderansicht. Vor dem Neubau und dem Theater sollen sich schon bald Café-Gäste auf dem Freisitz drängen.
Das neue Haus samt Varieté in der Vorderansicht. Vor dem Neubau und dem Theater sollen sich schon bald Café-Gäste auf dem Freisitz drängen. Holger John

Halle (Saale) - Endlich hat hier mal einer den Durchblick. Noch nicht den kompletten zwar, aber immerhin. Denn seit die ersten Gerüste an dem ans Varietétheater angrenzenden Neubau gefallen sind, kann, wer will und wer den Hals ein bisschen reckt, schon mal vom Steintor-Platz aus in Richtung Steintor-Campus schauen. Und dabei eigentlich schon mehr als nur ahnen, wie das Ganze hier in wenigen Wochen aussehen wird. Doch hindurchgehen zwecks vollem Durchblick, das geht noch nicht, denn erst im September soll Halles neuester und künftig wohl stark frequentierter Fußweg eröffnet werden. So sagt und hofft es jetzt zumindest Rudenz Schramm, der Chef des Steintor-Varietés.

Damit steht der zweite Bauabschnitt jenes Großprojekts vor dem Abschluss, der das alte, so unvergleichlich stimmungsvolle Theaterhaus zum Herz und Zentrum eines neu definierten Kiezes werden lassen dürfte: Eines Viertels, das ein Szeneviertel im besten Sinne des Wortes zu werden verspricht.

Einen unverzichtbaren Beitrag dazu könnte die neue Gastronomie leisten, die ins Erdgeschoss und in die erste Etage des vom Steintor gemeinsam mit der Wohnungsgesellschaft GWG realisierten Wohn- und Geschäftshauses einzieht. „Brasserie Lözius“ wird das Gasthaus heißen - benannt nach dem Pferdhändler Lözius, dem Gründer jener halleschen Reithalle, aus der Deutschlands wohl ältestes Varieté 1889 hervorgegangen ist.

Steintor übernimmt Betreiberschaft der Gastronomie

Dem Varieté wird das Projekt, das soeben auf die Zielgerade gebogen ist, auch unmittelbar zugutekommen. Denn im Zuge dieser Bau-Etappe sind zugleich völlig neue Künstlergarderoben und Büros für Teile der Betreibergesellschaft Event-Net entstanden. Deren weitere Büros sind am einstigen Ort im nun sanierten Altbau jenseits der neuen Passage untergebracht. Und zwischen dem Varieté und dem neuen Haus gibt es noch eine weitere Verbindung, die das Obergeschoss der zweitstöckigen Brasserie mit den Logen des Varietés verbindet und damit sehr verschiedene Varianten von Sonderveranstaltungen oder Nutzungen etwa für VIP-Bereiche ermöglicht - denn: Die Betreiberschaft der Gastronomie wird vom Steintor selbst übernommen.

Attraktiv ist auch die Freitreppe, die den Höhenunterschied zwischen dem Erdgeschoss und der Brasserie auf der Steintorplatzseite und dem einige Meter niedrigeren Niveau des Campus überwindet. Und ebenso attraktiv ist die neue Freifläche, die der Passant nach kurzem Aufstieg über die Treppe dann am Steintorplatz betritt, wo die Fläche bereits fertig ist, auf der demnächst der Gastronomie-Freisitz neben einem Brunnen und anderen Sitzgelegenheit in Nachbarschaft zu den Havag-Haltestellen entstehen. Und etwas Grün - wenn auch etwas weniger als bisher - gibt es gleich hinter den Gleisen in Sichtweite. Kurzum: Ein innerstädtisches Kleinod ist fast fertig und kann im Freibereich womöglich sogar noch einen letzten Zipfel des Sommers beziehungsweise der Freiluftsaison miterleben.

Im Zusammenspiel mit dem an dieser Stelle bereits weitgehend abgeschlossenen Stadtbahnprogramm hat sich hier etwas entwickelt, das bald zum Magneten werden dürfte. Und dieser Magnet muss nun nur noch schmuckgemacht werden. (mz)

Blick vom Uni-Campus auf die Hinterseite, wo im dritten Bauabschnitt das neue Foyer des Varietés an die unsanierte Hinterwand angebaut werden soll.
Blick vom Uni-Campus auf die Hinterseite, wo im dritten Bauabschnitt das neue Foyer des Varietés an die unsanierte Hinterwand angebaut werden soll.
Holger John