"Steine des Typs Mansfeld Edel" "Steine des Typs Mansfeld Edel": Warum Bauarbeiten in der Schmeerstraße nötig sind

Halle (Saale) - Mit Beginn der Sommerferien in Sachsen-Anhalt starten an einem der sensibelsten Verkehrsbereiche der Stadt umfangreiche Bauarbeiten: Im Zeitraum vom 16. Juli bis zum 26. August erneuert die Hallesche Verkehrs AG (Havag) zwischen Marktplatz und Rannischer Straße die Straßenbahngleise.
„Die Bauarbeiten wurden bewusst in die Ferienzeit gelegt, um die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten“, so Erhard Krüger, Bereichsleiter Infrastruktur der Havag.
Insgesamt 400 Meter Gleise neu verlegt
Auf einer Länge von 200 Metern werden in der Schmeerstraße vom Markt bis zur Einmündung Großer Berlin insgesamt 400 Meter Gleise neu verlegt, dazu das komplette Gleisbett erneuert. Nach fast 20 Jahren sei die Instandhaltungsmaßnahme an einem der wichtigsten Streckenabschnitte dringend nötig, da die Gleise in diesem Bereich einer hohen Belastung standhalten müssten, so Krüger.
Immerhin würden pro Stunde 40 Bahnen fast im Minutentakt die Strecke befahren, die zudem durch ihre kurvenreiche Linienführung zusätzlich beansprucht werde. „Sichtbar wird dies durch den Abrieb an Schienen und Rädern, hörbar durch eine unangenehme Geräuschkulisse, die vor allem Anwohner und Anlieger zu spüren bekommen“, so Krüger.
„Neue Steine des Typs Mansfeld Edel“
In zwei Schichten zwischen 6 und 20 Uhr werden nun ab kommenden Donnerstag die alten Gleise entfernt und rund 80 Tonnen neue Schienen verlegt. „Diese werden auf einem speziellen Kunststoff verlaufen, so dass es nach Abschluss der Arbeiten keine Lärmbelästigung durch die Straßenbahn geben wird“, so Roland Sander, Abteilungsleiter Gleisbau. Auch das Pflaster der Schmeerstraße wird erneuert. „Hier setzen wir - wie auch in anderen Altstadtbereichen - neue Steine des Typs Mansfeld Edel“, erklärt Sander.
Die Betonsteine sind im sichtbaren Bereich mit einer Schlackeschicht versehen, um sie optisch zu verschönern und dem Denkmalschutz zu entsprechen. Eine Herausforderung, so Sander, sei die Art der Verlegung der Steine: „Hier ist sehr viel Handarbeit nötig“. Neben der Erneuerung von Gleisen und Gleisbett werden laut Krüger auch zwei Schienenschmieranlagen, die für eine fast reibungslose Fahrt der Bahnen sorgen, ausgewechselt. Die Kosten für die Baumaßnahme, die als Instandhaltung nicht im Stadtbahn-Programm enthalten ist, belaufen sich auf 800.000 Euro.
Für Fahrgäste ergeben sich aus den Bauarbeiten Einschränkungen
Für Fahrgäste ergeben sich aus den Bauarbeiten Einschränkungen. So werden die Straßenbahnlinien 1, 3, 7, 8 sowie die Nachtlinie 95 in diesem Zeitraum über Große Steinstraße, Magdeburger Straße, Riebeckplatz, Leipziger Turm bis zum Franckeplatz und zurück umgeleitet, die Sammelanschlüsse der Straßenbahnen werden zum Steintor, die der Nachtbuslinien 91 und 97 auf den Hallmarkt verlegt.
Die Gehwege bleiben passierbar, die Zufahrt für Rettungsfahrzeuge ist gewährleistet. Und: Es werden Info-Teams der Havag unterwegs sein. Die rund 30 in der Straße ansässigen Händler indes wollen mit Live-Musik, Kunstaktionen und anderen Events den befürchteten Rückgang der Kauflust ihrer Kunden gegensteuern. „Wir haben uns einiges einfallen lassen“, verspricht Unternehmerin und neue Citygemeinschaftschefin Beate Fleischer.
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