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Start als sprechender Hamster

Von Sylvia Pommert 21.01.2008, 18:39

Ostrau/MZ. - "Na, wenn nicht aus Hollywood, dann vielleicht ein anderer", relativiert er. "Mit welchem Hollywood-Star ich gern spielen würde", wiederholt Eichhorn und macht eine Kunstpause. "Na, mit jedem natürlich."

Das Publikum ist amüsiert. Es gibt viel zu lachen am Sonntagnachmittag im Ostrauer Schloss. Die Bibliothek ist heillos überfüllt. Man hat sogar noch Stühle hereintragen müssen.

Humorvoll und pointiert

Zur Plauderei am Kamin - einer Reihe, die vor genau einem Jahr vom Kulturverein ins Leben gerufen wurde, - haben sich Sänger und Moderator Johannes Sterkel und Schauspieler Hilmar Eichhorn verabredet. Humorvoll und pointiert weiß der von Film und Bühne bekannte Mime sein Publikum zu unterhalten. Und das spart nicht mit Beifall. Seit über 15 Jahren arbeitet Hilmar Eichhorn am neuen theater, fühlt sich wohl in Halle. Doch nun, so kam es Sterkel zu Ohren, soll er ein Haus in Dresden bauen. Neigt sich die nt-Zeit etwa dem Ende zu? Eichhorn kann beruhigen. "Ich bin gebürtiger Dresdener", sagt der 53-Jährige, der im März zum ersten Mal Großvater wird. In der Elbestadt habe er auch ein Grundstück. Der Wunsch nach einem eigenen Haus bestehe schon länger. Wenn er jetzt nicht baue, dann werde er das wohl nie mehr schaffen. "Aber natürlich bleibe ich Halle treu", sagt er dann. "Ich werde mir nur eine kleinere Wohnung nehmen." So viel zur Gegenwart.

Wie aber kam Eichhorn zur Schauspielerei? Und wann stellte sich der Erfolg ein? Also: Es muss nicht ganz so einfach gewesen sein. Hilmar Eichhorn erinnert sich, wie er in der Schule Gedichte spielte, anstatt zu rezitieren, und damit die Lehrer verunsicherte. Er erzählt, wie er in der Schauspiel-AG (Arbeitsgemeinschaft) am Pionierpalast seine erste Hauptrolle als Hamster erhielt. "Da hatte ich Glück, ich hätte auch eine Fichte sein können, die hatte keinen Text."

Als junger Goethe

Und er spricht vom Eignungstest an der Berliner Schauspielschule, als der damals 16-Jährige den Prüfern zu jung war. Doch schon bald war der Schauspielschüler als junger Goethe in der Thomas-Mann-Verfilmung "Lotte in Weimar" zu sehen. "Man braucht im Leben neben Talent auch Glück."