1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Nach Zensus: Halle fehlen Einwohner: Stadt verschickt 243.000 Briefe und bekommt 5.900 nicht zugestellte Rückläufer

Nach Zensus: Halle fehlen Einwohner Stadt verschickt 243.000 Briefe und bekommt 5.900 nicht zugestellte Rückläufer

Wie viele Menschen leben in Halle? Jetzt präsentiert die Stadt ein erstes Ergebnis ihrer eigenen Zählaktion. Warum die Frage so wichtig ist.

Von Dirk Skrzypczak 24.09.2024, 15:33
Laut Zensus sollen in Halle deutlich weniger Menschen leben, als im Melderegister der Stadt stehen.
Laut Zensus sollen in Halle deutlich weniger Menschen leben, als im Melderegister der Stadt stehen. (Foto:Hendrik Schmidt/dpa)

Halle (Saale)/MZ - Wie viele Menschen leben in Halle? Die Schätzung des Zensus hatte mit Stichtag 15. Mai 226.586 Einwohner ergeben statt der 243.345 Bürger im Melderegister. Die Stadt hat daraufhin 243.000 Infobriefe an Haushalte verschickt, um selbst zu zählen. Nun gibt es ein erstes Ergebnis.

Demnach konnten 5.900 Briefe nicht zugestellt werden. Wohnen demnach rund 237.000 Personen in Halle? Die Stadt will nun die Rückläufer mit dem Melderegister abgleichen. So soll geklärt werden, ob besagte Personen eventuell als verstorben noch nicht registriert oder mittlerweile verzogen sind. „Darüber hinaus prüfen wir, ob Namensunterschiede etwa zwischen Eltern bestehen und deshalb die Zustellung nicht erfolgreich war“, hieß es aus dem Ratshof.

Die Stadt bitte zudem alle Bürger, die keinen Brief erhalten, ihren Erstwohnsitz aber in Halle haben, sich per Mail an [email protected] zu wenden. Zudem hat die Stadt eine Telefonnummer (0345/2214026) geschaltet, die für diesen Personenkreis montags bis donnerstags zwischen 8 und 15 Uhr sowie freitags von 9 bis 13 Uhr erreichbar ist.

„Da unser Melderegister fortlaufend geprüft wird, halten wir die daten des Zensus für völlig unrealistisch. Wir werden mit unserer Aktion darlegen, dass Karteileichen in fünfstelliger Höhe nicht stimmen können“, sagte Bürgermeister Egbert Geier (SPD). Man wisse genau, wie viele Menschen in der Stadt leben, für die man Dienstleistungen anbiete. Die ausreichende Versorgung stehe aber auf dem Spiel, „wenn wir auf Basis der Zensus-Hochrechnung, die auf gerade einmal zehn Prozent der Bevölkerung basiert, künftig bis zu 15 Millionen Euro weniger an Landeszuweisungen erhalten“, so Geier. Man warte nach wie vor auf die Möglichkeit, auf die Anhörung zum Zensus Stellung nehmen zu können.