„Konsequent und verantwortungsvoll“ Stadt Halle sagt Laternenfest auch für 2021 ab

Halle (Saale) - Lange wurde spekuliert: Feiert Halle im August sein traditionelles Laternenfest? Nun ist die Entscheidung gefallen - die Lichter bleiben aus. Damit wird die Stadt nach der Absage im vergangenen Jahr erneut eines der größten Volksfeste Mitteldeutschlands nicht stattfinden lassen.
Laternenfest soll erst wieder 2022 stattfinden
Die Absage, die am Freitag von der Stadt bekanntgegeben wurde, sei bedauerlich, so Halles Bürgermeister Egbert Geier?(SPD). Sie sei aber angesichts der unsicheren Umstände konsequent und verantwortungsvoll. „Ob im August Volksfeste erlaubt sind, und wenn ja unter welchen Maßgaben, kommt derzeit einem Blick in die Glaskugel gleich“, erklärte Geier. Für ein Fest dieser Größenordnung brauche es aber Planbarkeit und Verlässlichkeit. „Beides ist derzeit nicht gegeben“, so der Bürgermeister.
Man habe nach langen Beratungen im Pandemiestab sowie mit Sicherheitsbehörden und Veranstaltern am Freitag beschlossen, das Laternenfest erst wieder 2022 stattfinden zu lassen. Geier betonte, dass trotz der aktuell vergleichsweise entspannten Pandemielage die Durchführung eines Volksfestes mit mehreren Zehntausend Gästen aus der ganzen Region nach den jetzt geltenden gesetzlichen Bestimmungen nicht zulässig sei. „Und sie ist aus Expertensicht auch nicht ratsam“, so Geier.
Geteilte Reaktionen auf Absage des Laternenfestes
Denn die weiterhin nötigen Sicherheits- und Hygieneregeln seien bei einem Volksfest dieser Größe nicht umsetzbar. Offen ist derzeit, welche Regelungen für Großveranstaltungen im August gelten. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn?(CDU) hatte erst am Donnerstag Volksfesten eine Absage erteilt. In der Saalestadt trifft das Aus für das beliebte Volksfest, das seit 1928 gefeiert wird, auf enttäuschte Bürger. So hatte wohl nicht nur Wolfgang Fleischer gehofft, das Fest möge stattfinden. „Das Laternenfest hat große Sogwirkung für Besucher vor allem von außerhalb“, so der Sprecher der Citygemeinschaft.
Viele würden den Festbesuch mit einem Bummel durch Geschäfte, Museen oder andere Kultureinrichtungen verbinden. „Das fällt ja nun aus“, so Fleischer, der jetzt auf das Lichterfest im November hofft. Auch Schaustellerin Manuela Meyer, viele Jahre mit einem Fahrgeschäft auf dem Laternenfest vertreten, ist sauer. „Ich hatte aber eigentlich auch nicht damit gerechnet, dass das Fest stattfindet“, so die Hallenserin. Die Stadt prüft derweil, ob es Alternativen gibt. Im August 2020 wurden am Rive-Ufer leuchtende Laternen aufgehängt. (mz)