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Spiele-Land am Schulstandort?

Von Heidi Jürgens 16.05.2008, 16:49

Halle/MZ. - Mit einer völlig neuen Variante zur Nutzung des Schulgebäudes, der Turnhalle und des Freigeländes der bisherigen Sekundarschule in der Zeitzer Straße wartete Heribert Pauk, an der Hochschule Anhalt in Bernburg Professor für Immobilienwirtschaft und in Halle Betreiber des kommerziellen Hallenspielplatzes "Arche Noah" im Robinienweg, jetzt im städtischen Bildungsausschuss auf. Er will ein "Kinderspielparadies" bauen.

Zu wenig Platz

Hintergrund ist, dass der bisherige Hallenspielplatz "Arche Noah" aus allen Nähten platzt. "Das Interesse ist sehr groß, die Halle ist zu klein, wir müssen Leute wegschicken und können vieles, das wir gern noch anbieten würden, nicht dort unterbringen", sagte Pauk. Er habe lange nach einem neuen Objekt gesucht, viele Varianten geprüft. Die Immobilie müsste verkehrsgünstig liegen, Parkraum bieten, mit Nahverkehrsmitteln gut zu erreichen und groß genug sein.

Denn Pauk plant, auch ein Außenspielgelände mit Wasserspielplatz anzulegen und Angebote für Eltern zu integrieren, damit diese sich nicht langweilen, während die Kinder spielen. Pauk denkt an Schach, Minigolf, Boule und auch an einen gastronomischen Bereich samt Biergarten sowie an eine Schmetterlingshalle. Schule und Turnhalle würde er mit einem Bau verbinden, in der Schule könnten Räume für Kindergeburtstagsfeiern eingerichtet werden, ebenso auch für kreatives Gestalten.

Die Spielehallen und das Freigelände sollen Geräte und Schweb-Figuren enthalten, die ein koreanischer Spielzeugdesigner entworfen hat und die es sonst nirgends gibt. Auch Studenten der Burg seien involviert, so der Investor. Zudem habe er die "Kugelwelt" aus Holz - erworben, die ein Spielzeug-Designer aus dem Erzgebirge zur Expo in Hannover ausgestellt hatte.

Im Ausschuss zeigte man sich durchaus angetan von den Plänen Pauks, der rein privat investieren würde. Aber: Zur Zukunft der Schule gibt es einen Ratsbeschluss, der eine Entscheidung erst zum Jahr 2011 beinhaltet. Allerdings, so war von Stadtplanerin Ulrike Neubert zu hören, sei zu erwarten, dass das leer stehende Haus bis dahin so marode sein würde, dass eine Sanierung nicht mehr in Frage käme, sondern ein Neubau wahrscheinlicher wäre. Und dafür stünde auf der Silberhöhe genügend Raum zur Verfügung. Und wie steht die Schule dazu? "Wir müssen ohnehin abwarten, wie es weiter geht, wichtig wäre, dass die Kostenfrage für die Schülerbeförderung geklärt wird", so Schulleiter Kneissl.

Die Zeit ist knapp

Pauk erklärte, er müsse bis zum Jahresende - besser noch eher - definitiv Bescheid haben, weil er ein Jahr brauche, um seine Vorstellungen zu realisieren und Weihnachten 2009 eröffnen zu können. Denn dann läuft der Vertrag am Robinienweg aus, den er wegen der Platznot nicht verlängern will. Der Eintritt solle in der neuen Anlage im Vergleich zum Robinienweg um 50 Cent steigen: für Kinder auf sechs und Erwachsene auf vier Euro pro Tag.