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Spektakel um kaputte Zähne

Von RALF BÖHME 14.06.2009, 15:59

KABELSKETAL/MZ. - Neben dem kommunalpolitischen Erfahrungsaustausch um Infrastrukturprojekte, reges Vereinsleben und komplizierte Fördermittelanträge ging es dort vor allem zwei herausragende Themen: Der Gmünder-Verein wurde 25 Jahre alt und die Osmünder zelebrierten gleichzeitig ihr mittelalterliches Appelsfest. Praktisch wie die Saalekreisler nun mal sind, packte man beide Ereignisse unter ein und dasselbe riesige Zeltdach auf dem Dorfplatz. Das bescherte dem Ort drei tolle Tage - ein Ereignis, dass weit über die Grenzen des Saalekreis hinaus große Aufmerksamkeit fand.

Als Schirmherr fungierte der Europa-Abgeordnete Horst Schnellhardt (CDU). Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Hövelmann (SPD) suchte und fand in Osmünde den Kontakt zu den Gmündern aus Deutschland, Österreich und Tschechien. Neben in der Region ansässigen Unternehmen übermittelten auch Persönlichkeiten, die hierzulande Rang und Namen haben, Grüße und Spenden. Das Spektrum reichte von Christoph Bergner (CDU) bis zu Petra Sitte (Die Linke). Für den Landtagsabgeordneten Frank Bommersbach (CDU) war es ohnehin ein Heimspiel. Er überbrachte einen Scheck und lüftete unter Beifall auch gleich das Geheimnis des Erfolgs: "In Osmünde lebt das Ehrenamt."

Als Zugpferd des Ganzen erwies sich erneut der Heimat- und Feuerwehrverein "Osmünder Spritze". Sein Vorsitzender, der Heimatgeschichtler Ingolf Brömme, hatte wieder eine schier unglaubliche Geschichte ausgegraben und mit Hilfe vieler Mitstreiter auf die Bühne gebracht.

Was die Zuschauer da bei freiem Eintritt erlebten, stellte an deftigem Witz, handfester Auseinandersetzung und schräger Kostümierung manches Fernsehprogramm in den Schatten. Die Laienschauspieler übertrafen dabei sich selbst. Oft begleitete Applaus auf offener Szene das wilde Spektakel um das hilfreiche Wirken der Heiligen Appolonia, die als Schutzpatronin des Zahnschmerzes und der Jungfrauen angekündigt wurde.

Mit der legendären Coombay Dance Band schunkelte man Mitternacht entgegen. Die Festtage boten aber auch zahlreichen anderen Vereinen die Möglichkeit, ihr Können einmal öffentlich unter Beweis zu stellen. So stellte der Förderverein der Kirche seine von Erfolg gekrönten Aktivitäten zur Rettung des Gotteshauses in einer Ausstellung vor. Die Feuerwehr veranstaltete Wettbewerbe. Der Chor der Arbeiterwohlfahrt aus dem benachbarten Gröbers sorgte mit einem Volkslieder-Reigen für einen schönen Ausklang.