Streik im halleschen Nahverkehr SPD sieht die Schuld bei Arbeitgebern
Ab Sonntagmorgen stehen die Straßenbahnen und Busse in Halle für 48 Stunden still - ausgerechnet am Tag der Einheit. Die SPD wirft den Arbeitgebern Blockade vor.
Halle/MZ - Ausgerechnet am Tag der Deutschen Einheit, an dem in Halle die Zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit stattfinden, hat die Gewerkschaft Verdi zum Streik im ÖPNV aufgerufen. Die Busse und Bahnen der Havag bleiben im Depot. Laut SPD wäre der Streik vermeidbar gewesen, wenn die Arbeitgeberverbände nicht bei ihrer Blockadehaltung geblieben wären.
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„Der ÖPNV ist eine der wichtigsten Säulen der Mobilität der Zukunft. Eine so wichtige Branche muss für Arbeitnehmer attraktiv sein“, sagte der hallesche Bundestagsabgeordnete Karamba Diaby, am Samstag der MZ. Deshalb unterstütze man auch die Forderungen der Gewerkschaft.
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Eric Eigendorf, Fraktions-Chef der Sozialdemokraten im Stadtrat, bezeichnete es als ärgerlich, dass ausgerechnet am 3. Oktober keine Busse und Bahnen in Halle fahren, wenn ganz Deutschland auf die Stadt blicke. „Die Arbeitgeberverbände haben diese vermeidbare Situation bewusst provoziert.“ Der Streik sei ein Tiefpunkt in den seit 2020 laufenden Tarifverhandlungen.