Sparkasse Halle Sparkasse Halle: Hans-Joachim Triebsch zeigt Geschichte im Geldhaus

Halle (Saale) - Seit 200 Jahren gibt es sie nun schon, die Sparkasse in Halle. Grund genug auch für ein paar ungewöhnliche Blicke zurück, die zudem an das Wesentliche erinnern, das für einstige (und im Grunde wohl auch heutige) Kunden eines Geldhauses vertrauensbildend ist - nämlich: Wo gebe ich mein Geld hin? Und wer kümmert sich dort darum? Die Antwort darauf hat einer ins Bild gerückt, der so etwas wie der Stammkünstler des Hauses ist, das inzwischen Saalesparkasse heißt: Hans-Joachim Triebsch.
Am Montag ist seine neue Ausstellung in der großen „Schalterhalle“ der Hauptfiliale in der Rathausstraße eröffnet worden. Und ihr Thema ist folgerichtig ein Stück Geldhaus-Geschichte - die frühere zumindest. „Köpfe und Häuser“ heißt die Schau, in der runde zwei Dutzend Bilder Triebschs zu sehen sind.
Gebäude und Porträts
Einerseits Gebäude der Sparkasse, die einst zu deren halleschem Filialnetz gehörten, und anderseits Porträts von einigen der einstigen Direktoren und Vorsteher des Geldhauses - hauptsächlich aus dem 19. Jahrhundert. Deren späterer Amtsnachfolger, der auch ob seiner Förderung der Künste und Künstler unvergessene Friedrich Stumpf, hatte 2011 das Projekt initiiert und die Bilder bei Triebsch in Auftrag gegeben.
Was die abgebildeten Herren angeht, fällt auf, dass sie etwas Vertrauensbildendes von ihrem ernsten Erscheinungsbild her ausstrahlten und von ihrer Bildungsvita her jeweils auch aufzuweisen hatten. Die meisten von ihnen waren übrigens zugleich hallesche Stadträte, und etliche Namen sind - wenigstens von Straßennamensschildern her - auch heutigen Hallensern geläufig.
Gebäudebilder fußen auf Fotografien und sind Collagen
So vor allem Ludwig Wucherer, aber auch Ludwig Heinrich von Jacob, der nicht nur Professor für Nationalökonomie war, sondern sich auch „Kaiserlich russischer Staatsrat“ nennen durfte, und der 1818 sogar der Chef der ersten preußischen Sparkasse war. Die Gebäudebilder fußen auf Fotografien und sind Collagen, in deren historische Situation bisweilen moderne Hintergrundstrukturen hineinkomponiert sind, wie Triebsch sagt, der hier eine Brücke schlagen will - denn, so sagt er: „Wer nutzt die Gegenwart, wenn er die Vergangenheit nicht kennt?“
Übrigens ist der 64-Jährige gebürtige Brandenburger, der einst an der Burg unter anderem bei Hannes H. Wagner und Willi Sitte studiert hat, schon mit mehreren Wandbildern in der Sparkasse präsent - und natürlich in der Stadt: das Neueste davon in der Spiegelstraße.
››Die Ausstellung ist bis 15. November in der Rathausstraße 5 zu sehen. (mz)