Sorgen wegen Globus-Markt Sorgen wegen Globus-Markt: Ist die Beschaulichkeit im Rosengartenviertel bald vorbei?

Halle (Saale) - Hartmut Herrmann steht an der Großbaustelle des neuen Globus-Marktes in der Dieselstraße. „Ich bin nicht gegen Globus. Ganz im Gegenteil. Für uns ist die Ansiedlung eine tolle Sache“, sagt er. Was ihn und andere Bewohner des Rosengartenviertels, das südlich der Dieselstraße liegt, aber sorgt, ist die Zunahme des Verkehrs, wenn der Markt ab Frühjahr 2020 in Betrieb ist und sich Hunderte Kunden mit ihren Autos zum Shoppen aufmachen werden.
„Wir haben die Befürchtung, dass dann ein Großteil der Fahrzeuge über die schmale Ottostraße und damit auch durch unser Viertel rollen wird. Die Ottostraße ist für diese Mengen gar nicht ausgelegt“ sagt er. Außerdem sei es dann wohl mit der Beschaulichkeit im Viertel vorbei.
Verkehrsentwicklung im Rosengartenviertel sehr sorgfältig beobachten
Und noch etwas bewegt Anrainer, zu denen auch die Bürgerinitiative (BI) Rosengarten zählt. „Schon heute staut sich der Verkehr, weil in der Dieselstraße drei Ampeln auf engem Raum aufeinanderfolgen. Wie soll das funktionieren, wenn dann auch noch die Autos dazukommen, die zu Globus wollen oder von dort wieder wegfahren?“, fragt sich BI-Sprecher Hans-Joachim Berkes.
Man werde die Verkehrsentwicklung im Rosengartenviertel sehr sorgfältig beobachten und notfalls auch die rechtlich zulässigen Maßnahmen zur Verkehrssicherheit treffen, antwortet die Stadtverwaltung auf eine MZ-Anfrage. Laut Jens Otto, dem Leiter der Verkehrsplanung im Ratshof, sollen an den Knoten Dieselstraße/Merseburger Straße, Dieselstraße/Roßbachstraße, Dieselstraße/Ottostraße und Dieselstraße/Globuszufahrt die Fahrspuren aufgeteilt werden, um den Verkehr zu leiten.
Straßen im Rosengartenviertel wären mit Verkehrszunahme überfordert
Zudem sollen die Signalprogramme der Ampelanlagen neu abgestimmt werden. „Und an der Zu- und Ausfahrt des Globus-Marktes wird mit der Eröffnung des Centers eine weitere Ampel in Betrieb gehen“, sagt Otto - das wäre dann Lichtsignalanlage Nummer 4 auf einer Strecke von etwa 300 Metern.
Im Verkehrskonzept zur Erschließung des Plangebietes werden Dieselstraße und Ottostraße für die Erschließung ausgewiesen. Hartmut Herrmann setzt nun auf ein Umdenken der Planer. Die Straßen durch das Rosengartenviertel wären mit einer Verkehrszunahme überfordert. Er schlägt vor, Poller oder ähnliche Sperren zu installieren, um den Verkehr fernzuhalten. (mz)
