Sogar eine Wand muss entfernt werden Sogar eine Wand muss entfernt werden: Krankenhaus Martha-Maria bekommt ein Super-MRT

Halle (Saale) - Schon von weitem künden an diesem Dienstag rotweiße Absperrbänder und ein riesiger, imposanter Kran direkt am Eingang des Krankenhauses Martha-Maria in Dölau von einer technischen Aktion größeren Ausmaßes. Und in der Tat: Der neue Super-Magnetresonanztomograph, den das Krankenhaus am Rande der Stadt nunmehr sein Eigen nennen kann, hat durchaus „größere Ausmaße“.
Siebeneinhalb Tonnen wiegt das hochmoderne Diagnose-Gerät, das auch medizinischen Laien als MRT bekannt ist. Bei diesem Neuerwerb der Klinik handelt es sich um das weltweit neueste Modell des 3-Tesla-High-End-MRT.
2,2 Millionen Euro kostet MRT das Dölauer Krankenhaus
Das soll sowohl für Patienten als auch für das radiologische Fachpersonal entscheidende Verbesserungen in der bildgebenden Diagnostik bieten. Martha-Maria ist damit landesweit das erste und einzige Krankenhaus, das in diesen Hochleistungs-MRT investiert hat. Immerhin 2,2 Millionen Euro lässt sich das Dölauer Krankenhaus das gute Stück inklusive Bau- und Einrichtung kosten.
Unter den Augen zahlreicher Neugieriger - Patienten, medizinisches Personal und Besucher - wird nun an diesem zum Glück regenfreien Vormittag in einer mehrstündigen Aktion das Diagnosegerät an seinen Bestimmungsort gebracht. Damit der Koloss, der entfernt an eine überdimensionale Waschmaschine erinnert, an seinen Platz gelangen kann, musste sogar eine komplette Glaswand ausgebaut werden.
Einbau des MRT: Fingerspitzengefühl, Muskelkraft und sicheres Augenmaß
„Der Einbau von Großgeräten an dieser Stelle wurde allerdings schon in der Krankenhauskonzeption bedacht und die Wände extra so gestaltet“, so Projektleiter Jörg Schubert, gemeinsam mit Bauleiter Jürgen Seiffert, Technischer Leiter des Krankenhauses, Koordinator der nicht ganz alltäglichen Aktion, für die rund sechs Monate Vorbereitungszeit nötig waren.
Mit Fingerspitzengefühl, Muskelkraft und sicherem Augenmaß gelingt es schließlich, den Tomographen vom Innenhof in das Gebäude zu bugsieren, wo er dann per Laser ausgerichtet und justiert wird. 14 Spezialfirmen sind beteiligt, um das Gerät an Ort und Stelle zu bringen. Mit seinen drei Tesla verfügt „der Neue“ über eine doppelte Magnetstärke gegenüber seinem 18 Jahre alten und inzwischen technisch überholten Vorgänger. Radiologie-Chefarzt André Jassoy erklärt, was das für die Patienten bedeutet. So sei eine MRT-Untersuchung bisher vor allem lange, laut, eng und unbequem gewesen.
MRT für Klinik in Halle: „Die Patienten müssen nun nicht mehr so lange still liegen“
Doch mit dem hochmodernen Gerät verkürze sich dank des superstarken Magneten die Untersuchungszeit um die Hälfte, was vor allem bei MRTs am Kopf, bei Prostatakrebsuntersuchungen sowie beim MRT am Herzen von großer Bedeutung sei. „Die Patienten müssen nun nicht mehr so lange still liegen“, so Jassoy. Trotz der Schnelligkeit gebe es hochauflösende, kontrastreiche Bilder von hervorragender Qualität.
Auch der Durchmesser des Tunnels, in den der Patient geschoben wird, ist beim neuen Gerät größer, was vor allem bei klaustrophobischen oder übergewichtigen Personen von Vorteil ist. Für Untersuchungen des Bauchraums, bei denen bisher rund 20 Sekunden die Luft angehalten werden musste, ist dies nun nicht mehr nötig. Und noch einen Vorteil gegenüber dem Vorgänger gibt es: Die Untersuchungen sind erheblich leiser. Ein spezielles Lichtkonzept sorgt für ein angenehmes, entspanntes Untersuchungsklima, das natürlich auch vom Team um die Leitende Röntgenassistentin Katrin Holland mitgestaltet wird. (mz)

