In einem Ritt So soll der „Knoten 46“ am Glauchaer Platz in Halle früher fertig werden
Der Bauablauf der Sanierung wird verändert. Dadurch soll Zeit eingespart werden. In einer Woche wird dann auch nachts einmal gearbeitet.
Halle (Saale)/MZ - Am Freitagmorgen dröhnen bereits Bagger und Maschinen auf dem Glauchaer Platz in Halle. Die Firma Papenburg baut provisorische Straßen - eine Fahrbahn direkt an der Saaleklinik als Ersatz für das letzte Stück der Glauchaer Straße vor dem „Knoten 46“ sowie vor der Spitze eine Zufahrt zur Rampe, die hinauf auf die B 80 in Richtung Neustadt führt.
Ab Montag wird der verkehrsreiche Platz, auf dem durchschnittlich 37.000 Fahrzeuge werktags kreiseln, zum großen Teil gesperrt. Dann beginnt die Hochwassersanierung des südlichen Platzes, die wohl doch nicht ein Jahr andauert. Verkehrsplaner und Baufirma haben sich ein neues Konzept ausgedacht, das den Zeitplan straffen soll. Das ist die beste Nachricht am Freitag.
Papenburg will den gesamten Knoten in einem Ritt sanieren
Ursprünglich sollte der Glauchaer Platz in drei Abschnitten ertüchtigt werden. Doch nun gibt es eine neue Strategie. Papenburg will den gesamten Knoten in einem Ritt sanieren. Dafür wird das Provisorium an der Saaleklinik geschaffen, das unter der Hochstraße bis in den Norden des Platzes führt. Dadurch bekommen die Bautrupps den Verkehr aus dem Baufeld. Und bereits in einer Woche soll es quasi einen Großkampftag geben. Dann soll in jenen Bereichen, die saniert werden, der verschlissene Asphalt abgefräst werden. Die Arbeiten sollen Freitagabend beginnen, die Nacht über und am Samstag noch weitergehen. Wie groß die Zeitersparnis letztlich wird, kann derzeit aber keiner sagen.
Am Freitag wurde zudem die Abfahrtsrampe von der B80 zum Glauchaer Platz gesperrt. Damit bekommen Autofahrer, die sich aus Richtung Eisleben näherten und eigentlich den „Knoten 46“ nutzen wollten, gleich einen Vorgeschmack auf die Umleitungsempfehlungen der Stadt. Wer sich aus Richtung Westen nähert und in den Süden der Stadt will, soll möglichst über Angersdorf ausweichen. Aus Osten rät die Stadt entweder zur Merseburger Straße oder zur Route über den Rannischen Platz - der eigentlich schon überlastet ist. Und aus der Altstadt geht es über Hallorenring und Mansfelder Straße über den Holzplatz und Genzmerbrücke zur Glauchaer Straße - wobei die Brücke nur für Fahrzeuge bis zwölf Tonnen Gewicht ausgelegt ist.
Unwägbarkeit wartet am Holzplatz
Und noch eine Unwägbarkeit wartet am Holzplatz. Dort wurde die ehemalige Fabrikantenvilla der ehemaligen Gasfabrik durch ein Stahlkorsett gesichert. Die mächtigen Träger ragen allerdings auf die Straße. Deshalb geht es an der Villa nur halbseitig vorbei, geregelt durch eine Ampel. Und auch die kleine Kefersteinstraße wird nun doch zur Umleitung - allerdings nur für Fußgänger und Radfahrer.
Der Glauchaer Platz erhält übrigens nicht nur einen neuen Unterbau und neue Straßen. „Wir tragen auch den Nutzungsansprüchen von Fußgängern und Radfahrern sowie Menschen mit Mobilitätseinschränkungen Rechnung“, hatte der zuständige Beigeordnete, René Rebenstorf, im Januar 2020 erklärt. Damals hatte der Stadtrat den Baubeschluss gefasst. Die Kosten in Höhe von drei Millionen Euro werden aus der staatlichen Fluthilfe beglichen. Die Zusage, dass das Land die Millionensumme für die Bauarbeiten überweist, liegt bereits seit September 2014 vor.