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„Völkerschauen“ in Halle So kolonialistisch war Halle: Spuren der Ausbeutung bis heute sichtbar

Beim Tag der Stadtgeschichte ging es um „Halle und der Kolonialismus“. Warum auch über den Zoo, die Meckelschen Sammlungen und einflussreiche Vereine gesprochen wurde.

Von Walter Zöller 18.11.2024, 13:30
In der Geisstraße entstand ein großer Kolonialwarenladen, in dem Menschen aus den Kolonialgebieten arbeiten mussten.
In der Geisstraße entstand ein großer Kolonialwarenladen, in dem Menschen aus den Kolonialgebieten arbeiten mussten. (Foto: Stadtarchiv Halle)

Halle (Saale)/MZ. - Halles Zoo war seit seiner Eröffnung Anfang des 20. Jahrhunderts auch ein beliebter Ort für Veranstaltungen. Zum Beispiel für Konzerte - und für sogenannte „Völkerschauen“. Sie fanden ab 1901 zunächst im Eingangsbereich, etwas später für ganze Inszenierungen in einer eigens errichteten Arena statt. „Sie waren keine Ausnahmen, sie waren damals Standard im Kaiserreich“, sagt Christina May, Referentin für Alltagskulturen beim Landesheimatbund Sachsen-Anhalt und Gastprofessorin für Design- und Architekturgeschichte an der Burg Giebichenstein. „Beliebt waren in Halle unter anderem Spektakel, in denen Menschen aus Somalia dem Publikum präsentiert wurden.“ Zuschauer seien auch übergriffig geworden und in die Hütten eingedrungen, in denen die ausgestellten Menschen zum Teil mit ihren kleinen Kindern lebten. Daher habe es Absperrungen gegeben.