„Summer Session“ Skateboard, BMX, Inlineskates und Rollstuhl: Im Neustädter Skatepark wurde endlich wieder getrickst
Bei Olympia in Tokio feierten die Sportarten Skateboarding und BMX ihre Premiere. Im Skatepark in Neustadt zeigt nun der Nachwuchs, was er drauf hat.
Halle (Saale)/MZ - Nach mehreren Jahren Pause fand am Wochenende im Skatepark in Halle-Neustadt wieder die „Summer Session“ statt. War die Anlage am Freitag noch für die erfahrenen Skateboarder reserviert, die bis Mitternacht unter Flutlicht ihre Tricks vorführten, war am Samstag dann der Nachwuchs an der Reihe.
Alle fahren zusammen: Im Skatepark in Halles Neustadt wurde endlich wieder getrickst
Dabei gab es vier verschiedene Kategorien: Skateboard, BMX, Inlineskates zusammen mit Scooter sowie Rollstuhl. Jeder Kategorie wurden stets zehn Minuten gegeben. In dieser Zeit konnten etwa alle Skateboarder immer wieder an der Jury vorbeifahren und ihre Sprünge vorführen. So dass es ein einziger großer Schlagabtausch auf der Rampe war. Die drei Besten in jeder Kategorie bekamen direkt darauf einen Geldschein als Preisgeld in die Hand gedrückt. „Cash for Tricks“ heißt das.
Der 18-jährige Oliver Harting belegte in einem der Durchläufe den ersten Platz. Er fährt Scooter, also Tretroller, und nennt die Anlage in Neustadt „mein Homepark“. Er ist fast jeden Tag dort. Die „Summer Session“ und den Wettkampf mit anderen Fahrern hat er vermisst. „Cool, dass mal wieder was abgeht“, sagte er.
Riskante Tricks auf der Rampe
„Man wird gepusht durch andere.“ So habe er diesmal Tricks gezeigt, die er noch nie vorher gemacht hat. Gerade die Scooter-Fahrer und Inlineskater legten mit einem solchen Enthusiasmus los, dass die Jury immer wieder durchsagen mussten, bitte aufeinander Acht zu geben und langsam zu machen. Was sie zeigten, war spektakulär.
So stockte allen Umstehenden der Atem, nachdem ein Junge auf Inlineskates mit Vollkaracho eine Rampe hochfuhr, in fünf Metern Höhe einen Salto vollführte und danach oben auf der Rampe wieder auf seinen Füßen landete. Und zwischen die BMXer mischten sich sogar einige Einradfahrer, die bewiesen, dass sie auch damit über Metallgeländer grinden und sich um die eigene Achse drehen können.
Anlage leidet unter Verschleiß
Eine solche Veranstaltung sei zwar „aufwendig, aber auch nötig“, sagte Christian Andrae vom Verein Congrav New Sports, der die „Summer Session“ zusammen mit der Wohnungsgesellschaft GWG und dem Quartiermanagement organisiert hat. Denn der Nachwuchs will auch einmal zeigen, was er kann, so Andrae. „Jeder Einzelne liefert ab an so einem Tag.“
Was er nicht will: Dass nur noch Profis in die Skateparks dürfen, weil Skaten nun olympisch ist. Vielmehr sollten die Anlagen offen bleiben. Die Anlage in Neustadt möchte der Congrav-Verein, der alle Skateparks in Halle betreut, weiter ausbauen. Denn die in Beton gegossene Anlage, mit 1.400 Quadratmetern die Größte der Stadt, leidet seit ihrer Eröffnung 2010 unter Verschleißerscheinungen.