Keine Trennung beim Konzert in Halle Silly-Konzert in Halle: Trotz Einigkeit auf der Bühne - Fans fürchten das Aus

Halle (Saale) - Wie ein Damoklesschwert schwebt das Transparent über den Köpfen der Zuschauern im Parkett in der Händelhalle: „Mit euch ist das Schwere leichter“, steht da in riesigen roten Buchstaben auf weißem Stoff. Die Berliner Kultband Silly gibt an diesem Samstag vor dem zweiten Advent in Halle ein Konzert, von dem viele glauben, es sei das letzte, das die Band in dieser Zusammensetzung spielt. Oder das letzte Silly-Konzert überhaupt? Äußerungen hinter vorgehaltener Hand, aber auch heftige Dementi haben kurz vor dem Konzert dem Gerücht Nahrung gegeben.
Silly-Fans sogar aus Wien nach Halle angereist
Aufgehängt haben den Spruch die Mitglieder des Silly-Fanclubs - ahnen sie etwas? Aus ganz Deutschland sind sie angereist: Micha, der Sachse, den es berufsbedingt nach Südhessen verschlagen hat, Maria aus Leipzig, Susan aus Ingelheim, Geli aus Saarbrücken und Claudia aus Köln. Kerstin und Torsten kommen aus Frankfurt am Main, Michaela gar aus Wien. Sogar in Australien hat der Fanclub, der sich vor acht Jahren gegründet hat, Mitglieder.
Silly-Konzert in Halle: Auf der Bühne keine Spur von Trennung
Zum Konzertauftakt sieht es zunächst nicht nach Differenzen zwischen den Bandmitgliedern aus: Anna Loos erscheint auf der Bühne, der erste Song erklingt. Schon der zweite Titel lässt aufmerken: „Zwischen den Zeilen“ - soll das ein Zeichen sein? Kurz merken die Konzertgäste auf, als Anna Loos sagt: „Es ist unser letztes Konzert in Halle. Für 2018.“ Erleichterung im Publikum.
Auch die nächsten zwei Stunden deutet nicht viel auf die von den Fans befürchtete Ansage Anna Loos’ hin, dass sich die Wege der Musiker trennen.
Silly-Konzert in Halle: Fans fürchten trotzdem das Aus
„Das wäre für uns eine Katastrophe“, sagt ein weiblicher Fan aus Halle. Die junge Frau will ungenannt bleiben - und wischt sich eine Träne aus den Augen. Denn auch wenn von der Bühne bis zum Ende des Konzerts kein einziges Wort zum möglichen Aus der Band kommt - so richtig entspannt wirken weder die Musiker, darunter der aus Halle stammende Gitarrist Uwe Haßbecker, noch Frontfrau Anna Loos.
Letztere springt in der musikalisch perfekten Bühnenshow manchmal etwas zu demonstrativ von einem zum anderen Bandkollegen, um ihm ein Gute-Laune-Wort an das Publikum zu entlocken. „Hallo Halle - wie geht es euch?“ ruft Anna Loos nicht nur einmal in die Menge. Ja, wie geht’s dem Fan, der Böses ahnt? So mancher misstraut dem Spiel auf der Bühne. „So verspannt habe ich den Uwe noch nie gesehen“, sagt Uwe aus Köthen über Gitarrist Haßbecker. Uwe ist Fan. Da spürt man sowas. (mz)