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Serien-Ableger von "In aller Freundschaft" Serien-Ableger von "In aller Freundschaft": Diese Klinik in Halle wird zum Drehort

Von Oliver Müller-Lorey 06.04.2018, 07:20
Die alte Orthopädie in der Magdeburger Straße
Die alte Orthopädie in der Magdeburger Straße Dirk Skrzypczak

Halle (Saale) - Die Vorschau der kommenden Folge verspricht Herzschmerz zwischen Intensivstation und Kreißsaal: „Überraschend trifft Roland Heilmann auf seine ehemalige Kommilitonin Dr. Konstanze Brinkmann. Als die beiden in der Cafeteria herzlich miteinander lachen, sorgt das in der Klinik für Gesprächsstoff.“ So wie in der ARD-Ärzte-Serie „In aller Freundschaft“ läuft der Klinikalltag wohl in keinem echten deutschen Krankenhaus ab. Trotzdem schalten nach Angaben des Senders durchschnittlich rund 5,34 Millionen Zuschauer jede Woche dienstags um 21 Uhr den Fernseher ein.

Schauplätze waren bislang nur die fiktive Sachsenklinik in Leipzig und ein Krankenhaus für den Serien-Ableger „Die jungen Ärzte“ in Thüringen. Doch nun wird auch Halle Drehort für eine der erfolgreichsten TV-Dauerserien Deutschlands. Ab Mai werden acht Folgen eines weiteren Ablegers der Ärzte-Serie im Uniklinikum gedreht.

„Im Mittelpunkt stehen junge Krankenschwestern und -pfleger, die in Halle ihre Ausbildung absolvieren“

Titel: „Die Krankenschwestern“. „Im Mittelpunkt stehen junge Krankenschwestern und -pfleger, die in Halle ihre Ausbildung absolvieren“, teilte das Erste am Donnerstag mit. Wie ARD-Sprecher Burchard Röver der MZ sagte, seien acht Folgen geplant. Sie werden ab Mai gedreht und auf dem Sendeplatz des Thüringer Ablegers am Donnerstag um 18.50 Uhr ausgestrahlt werden. In dieser Zeit pausieren die „jungen Ärzte“. Laut dem Medien-Portal dwdl sollen die acht Folgen im Herbst dieses Jahres gesendet werden.

Uniklinik-Sprecher Jens Müller bestätigte am Donnerstag, dass das Krankenhaus einen Mietvertrag mit dem Film-Team geschlossen habe. „Gedreht wird in der alten Orthopädie in der Magdeburger Straße“, sagte er. Das Gebäude werde seit vielen Jahren nicht mehr genutzt, seitdem die Abteilung an den Hauptsitz in die Ernst-Grube-Straße gezogen sei. Von außen handle es sich um einen Backstein-Bau aus dem 19. Jahrhundert.

Uniklinikum immer wieder bereit, als Kulisse für Filme herzuhalten

Trotzdem sei das Gebäude im Inneren modern ausgestattet, so dass nicht unbedingt auffalle, dass nicht in einem noch genutzten Krankenhaus gedreht werde, sagte Müller. Das sei übrigens auch überhaupt nicht möglich. Mehrere Drehtage im laufenden Betrieb oder ganze Flure zu sperren, würde die Kapazität sprengen, sagte Müller. Trotzdem erklärt sich die Klinik immer wieder bereit, als Kulisse herzuhalten. Der Dreh sei bei weitem nicht der erste in der Uniklinik, sagte er weiter. Ob Polizeiruf, Zorn oder andere Filme - die Klinik, Patientenzimmer oder einzelne Abteilungen wie die Intensivstation waren immer wieder Drehorte.

Apropos Zorn: Als im Jahr 2017 das Ende der in Halle spielenden Filme in der ARD bekanntgegeben wurde, versprach die ARD-Tochter Degeto, Sachsen-Anhalt solle mit einem neuen Format auf einem neuen Sendeplatz heimisch werden.

„Um das attraktive Bundesland Sachsen-Anhalt filmisch trotzdem nicht verlassen zu müssen, entwickeln wir derzeit gemeinsam mit dem MDR in Sachsen-Anhalt eine originäre Hotel-Reihe für den Sendeplatz „Endlich Freitag im Ersten“ und prüfen weitere Programmangebote für diese Region“, erklärte Degeto-Geschäftsführerin Christina Strobl seinerzeit. Sind „Die Krankenschwestern“ also besagter Zorn-Ersatz? „Nein“, sagt Burchard Röver. Bei dem Ersatz für die Zorn-Reihe gehe es um Prime-Time-Filme am Freitagabend, was „In aller Freundschaft“ ja eben nicht sei. (mz)