Sekundarschule in Teutschenthal Sekundarschule in Teutschenthal: Schimmel im Hort, Löcher in der Turnhalle

Teutschenthal - In Teutschenthal gibt es Grund zum Feiern. Die Schule am Stadion ist nach viereinhalb Jahren und mit einem Aufwand von 4,5 Millionen Euro fertig saniert. Das finden die Kinder, deren Eltern und die Lehrer natürlich toll. Dennoch verschärft der Elternrat jetzt den Druck auf die Kommunalpolitiker. Denn die Hort-Unterbringung der Schüler ist unter anderem wegen Schimmelbefalls derzeit ein massives Problem. Außerdem schreit die marode Turnhalle nach einer Sanierung.
"Das Gebäude ist völlig ungeeignet"
In dem schick hergerichteten Schulgebäude sind nunmehr die Sekundarschule „Würdetal“, die sich in Trägerschaft des Saalekreises befindet, und die gemeinde-eigene Grundschule „Am Talkessel“ gemeinsam untergebracht. Für die Grundschule zahlt die Gemeinde Miete an den Kreis. Die Hortbetreuung der Grundschulkinder erfolgt jedoch im alten Grundschulobjekt im etwa drei Kilometer entfernten Ortsteil Bahnhof. „Das Gebäude ist unserer Meinung nach aber völlig ungeeignet, weil es vom Schimmel befallen ist“, sagte Elternratsmitglied Daniela Matthias. Zudem gibt es ein logistisches Problem insbesondere für viele Frühhortkinder, die täglich mehrfache Busfahrten absolvieren müssen: erst zum Frühhort, dann zur Schule und nach dem Unterricht mit dem Bus wieder zum Hort.
Elternrat übergibt Landrat Frank Bannert Forderungen
„Schule und Hort gehören an einen Standort. Lehrer und Hortbetreuer müssen schließlich eng zusammenarbeiten“, sagte Elternratsvorsitzende Mirjam Klemm. Deshalb nutzte sie bei der offiziellen Schul-Einweihungsfeier am Samstag die Gelegenheit, um dem anwesenden Landrat Frank Bannert (CDU) ein Schreiben mit den Forderungen der Eltern zu überreichen. Für den Hort ist zwar die Gemeinde zuständig. Dennoch hängt von Bannert und seiner Kreisverwaltung in dem Zusammenhang einiges ab: Die Kommunalaufsicht des Saalekreises hat derzeit nämlich den Teutschenthaler Haushaltsplan für 2015 zur Prüfung vorliegen.
Die Gemeinde mit ihren rund 13.000 Einwohnern muss jeden Cent dreimal umdrehen. Der Etat enthält nach Angaben von Bürgermeister André Herzog (parteilos) eine Kreditaufnahme in Höhe von 1,2 Millionen Euro für einen Hort-Neubau unmittelbar neben dem Schulgebäude. Dem Abschluss der Prüfung wollte Bannert nicht vorgreifen. „Dazu kann ich noch nichts sagen. Wir müssen darauf achten, dass die Leistungsfähigkeit der Kommune gewahrt bleibt.“ Im Klartext: dass sich die Gemeinde finanziell nicht übernimmt. „Wir werden das aber wohlwollend prüfen“, so Bannert.
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Turnhalle hat 40 Löcher
Darauf hoffen die Eltern. Denn als sonstige Alternative für die unhaltbaren Zustände im Hort gilt in der Gemeinde die Verlegung ins alte Schulgebäude im acht Kilometer entfernten Dornstedt. Und das lehnen die Eltern grundweg ab.
In Klemms Schreiben, das Bannert mitgenommen hat, ist auch aufgezählt, dass die Turnhalle dringend einen neuen Fußboden, einen Prallschutz an den Wänden und neue Turngeräte braucht. „Am Parkettboden gibt es 40 Löcher und Schadstellen“, sagte Klemm. Laut den Eltern herrscht dort Unfallgefahr. Die Halle wird sowohl von den 230 Sekundar- als auch von den 150 Grundschülern genutzt.
Bürgermeister Herzog verweist auf Finanznot
Bürgermeister Herzog kennt das Problem. Auch die Turnhalle befindet sich in Gemeindehoheit. Der Kreis beteiligt sich an den Unterhaltungs- und Instandsetzungskosten. „Wir können wegen unserer finanziellen Situation nur in kleinen Schritten sanieren“, sagte Herzog. Die Heizungs- und die Sanitäranlagen seien bereits erneuert worden. „Unter Umständen können wir noch 2015 den Fußboden erneuern.“ Sicher sei dies jedoch nicht, so der Bürgermeister. Von der MZ angesprochen, ob eine Komplettsanierung der Halle möglich ist, blieb Bannert allgemein: „Wenn wir sie mit nutzen, werden wir uns auch an den Kosten beteiligen.“ (mz)
