Schwerer Unfall bei Ostrau Schwerer Unfall bei Ostrau: VW Golf kracht in eine Kutsche - Zwei Schwerverletzte, Pferd tot

Ostrau/Werderthau - Es waren dramatische Szenen, die sich Samstagnachmittag auf der Dorfstraße zwischen Ostrau und Werderthau ganz im Norden des Saalekreises abgespielt haben. Eine Pferdekutsche ist nach einem Unfall umgekippt, zwei Menschen liegen schwer verletzt auf der Fahrbahn. Daneben ist eines der beiden Pferde verendet, das andere steht regungslos auf der Straße. Gegenüber ist ein VW Golf durch die Wucht des Aufpralls auf den Grünstreifen gerutscht, die Fahrerin wird aber zum Glück nur leicht verletzt.
Schnelles Eingreifen der Ersthelfer
Autofahrer halten an, versuchen die beiden Schwerverletzten, eine 56 Jahre alte Frau und einen 59-Jährigen, zu versorgen. Nur wenige Minuten nach dem Unfall trifft auch die Freiwillige Feuerwehr aus Ostrau ein. „Die Lage war zunächst unübersichtlich für uns. Überall waren Menschen, die Kutsche lag verkehrt herum, daneben das tote Pferd. Wir mussten zunächst einmal herausfinden, wie hoch die Zahl der Verletzten ist“, sagt Wehrleiter Christopher Matthies. Er lobt vor allem das schnelle Eingreifen derer, die sich bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte um die beiden Verletzten gekümmert haben. „Die Ersthelfer haben sehr gut reagiert.“
Die zwei Schwerverletzten saßen zum Zeitpunkt des Unfalls oben auf dem Kutscherbock, beide wurden ins hallesche Krankenhaus Bergmannstrost gebracht. Vor allem die Verletzungen der Frau sind schwerwiegend, sie wurde sofort auf die Intensivstation verlegt. In Lebensgefahr schwebt sie aber nicht mehr, hieß es.
Die Polizei versucht nun, den Unfallhergang zu rekonstruieren. Offenbar war der Golf-Kombi von hinten auf das Gespann aufgefahren. „Das Fuhrwerk war aber beleuchtet“, sagte gestern Polizeisprecherin Ulrike Diener. Kurz vor 17 Uhr war es bereits dunkel, die kleine Straße hat keine Laternen. Hatte die 25-jährige Autofahrerin die Kutsche nicht gesehen oder ist der Unfall bei einem Überholmanöver geschehen?
Was tun mit dem Kadaver des Pferdes?
Die Feuerwehr hatte indes nach dem Unglück mit einem weiteren Problem zu tun. Was tun mit dem Kadaver des verendeten Haflinger-Pferdes? Haflinger sind kräftige und robuste Pferde, die oft beim Ziehen von Gespannen Verwendung finden. Wäre das Tier nur verletzt gewesen, hätte ein Veterinär den Transport bewerkstelligen müssen. Bei einem toten Tier sind aber die Besitzer zuständig. Die waren aber beide bei dem Unfall verletzt worden und konnten sich natürlich nicht um die Beseitigung des Körpers kümmern. Geholfen hat schließlich ein nahe gelegener Agrarbetrieb. „Ein Anruf genügte zum Glück, um das tote Pferd abtransportieren lassen. Da sind wir natürlich dankbar, dass wir mit diesem Problem nicht allein gelassen wurden. Schließlich musste die Straße wieder freigegeben werden“, so Einsatzleiter Christopher Matthies.
Seine Feuerwehrleute waren nicht die einzigen, die sofort ausrückten, als der Unfall bekannt wurde. Mehr als 20 Einsatzkräfte aus zahlreichen Wehren der Umgebung hatten sich auf den Weg gemacht, um Unterstützung zu geben. (mz)
