Schöne Haare zum Fest Schöne Haare zum Fest: Hallescher Friseurmeister schneidet färbt und föhnt im Akkord

Halle (Saale) - Auch wenn Pfarrer in den Gottesdiensten am Heiligen Abend jedes Jahr aufs Neue predigen, dass Weihnachten ein schlichtes Fest sein sollte - so richtig kommt’s bei den Leuten nicht an. Die Wohnung wird auf Hochglanz geputzt, Modemarken bieten eigene „Christmas-Outfits“ an und für viele gehört auch ein Besuch beim Friseur vor Weihnachten dazu. Wenn die Familie zu Besuch ist, sollen schließlich auch die Haare liegen.
Waschen, schneiden, färben, föhnen im Akkord: Zur Weihnachtszeit gibt es viel zu tun
Den Andrang bekommt auch Friseurmeister Robert Eckstein zu spüren. Seit Wochen schneidet, färbt und föhnt er in seinem Salon im Advokatenweg 20 Haare im Akkord. In seinem Salon geht es ganz schön hektisch zu. „Vor Weihnachten wollen alle noch drankommen. Es ist der größte Andrang im Jahr. Ab Ende November ist es schon so voll, dass keine Termine mehr frei sind“, sagt der 30-jährige Familienvater.
Der Name Eckstein ist in Halle schon lange mit dem Friseurhandwerk verbunden. Robert Ecksteins Vater gründete 1994 seinen ersten Salon und betreibt heute zwei Geschäfte im Steinweg und dem Elisabethkrankenhaus. Schon als Jugendlicher schnitt Robert Eckstein seinem Bruder die Haare, zwischen 2005 und 2008 machte er dann seine Lehre - im Salon des Vaters. „Das war eine schöne Zeit, das Lernen beim eigenen Vater war angenehm. Ich glaube, ich habe häufiger widersprochen als ich es bei einem fremden Chef getan hätte“, sagt er.
Mit 26 Jahren eröffnete Eckstein seinen eigenen Salon in Halle
Nach der Lehre hängte Eckstein Schere und Kamm aber erstmal an den Nagel und verdiente sein Geld mit einem weniger filigranen Handwerk: Er arbeitete auf dem Bau. „Da habe ich ich erst gemerkt, dass Friseur zu sein viel mehr Spaß macht und man Wind und Wetter nicht ausgesetzt ist.“
Im September 2015, im Alter von gerade einmal 26 Jahren und nach einer Meisterausbildung, eröffnete Eckstein seinen eigenen Salon unweit der Lutherlinde in Giebichenstein. Ein großes Risiko sei es schon gewesen, sagt er. Aber es lohnte sich. Heute kommen Kinder, Studenten, Erwachsene und Rentner zu ihm zum Haareschneiden. „Das Klientel hier ist sehr angenehm“, sagt er.
Mehr Zeit für die Familie: „Früher haben wir vor Weihnachten die Öffnungszeiten erweitert"
Typische Weihnachtsfrisuren gebe es übrigens nicht. Klar, niemand lässt sich nur zum Fest eine andere Frisur schneiden. Aber eine Frisur, die sogenannte Pyramidenwicklung, habe verblüffende Ähnlichkeit mit einem Tannenbaum. Wohl auch deshalb ist sie heute aus der Mode gekommen. „Ich habe sie noch nicht bei einem einzigen Kunden gemacht“, sagt Eckstein.
Am 23. Dezember schließt er das letzte Mal in der Weihnachtszeit seinen Laden auf. An Heiligabend bleibt der zu, denn Eckstein ist da bereits zu Hause bei seiner Familie. „Früher haben wir vor Weihnachten die Öffnungszeiten erweitert, aber seitdem ich Kinder habe, machen wir das nicht mehr.“ (mz)