Schimmel in Klassenräumen Schimmel in Klassenräumen: Beschönigt die Stadt Probleme in der Friesenschule?
Halle (Saale) - Der Förderverein der Friesen-Grundschule zweifelt die Aussagen der Stadt zur Gift- und Schimmel-Problematik in den Klassenräumen an. Zehn Erwachsene sollen krank sein, auffällig viele Kinder klagten über Bauchschmerzen und Übelkeit, sagte der Vorsitzende des Fördervereins, Jörg Wiesner. Die Stadt hatte gegenüber dem Sender TV Halle erklärt, im Kellergeschoss der Schule seien die Belastungswerte für Schimmelsporen „geringfügig erhöht“ und in einem Klassenraum seien Spuren von Naphtalin nachgewiesen worden.
„Diese Formulierung ist insofern missverständlich, als dass man denken könnte, bei dem Keller handelt es sich um einen Abstellraum. Es ist aber das Untergeschoss, in dem Unterrichtsräume für Musik, Werken, Förderunterricht und Deutsch als Zielsprache sowie Zimmer für pädagogische Mitarbeiter untergebracht sind“, sagte Wiesner.
Förderverein Friesenschule Halle: Klassen wegen der erkrankten Lehrer zusammengelegt
Außerdem leite die Aussage der Stadt, „man habe bereits Sanierungsmaßnahmen eingeleitet“ in die irre. Die Stadt wolle den Eindruck vermitteln, dass die Sanierung der Räume auf der Zielgeraden liege. „Aber erste Maßnahmen hat es schon in den Sommerferien gegeben, nachdem wir die Stadt schon im November 2017 auf das Problem hingewiesen haben“, so Wiesner. „Diese ersten Arbeiten sind bei einer Begehung durch das Gewerbeaufsichtsamt aber als stark mängelbehaftet bezeichnet worden.“ Es handle sich also um Ausbesserungen von Reparaturleistungen, was die Stadt so nicht kommuniziere.
Die Stadt hatte auch erklärt, der Schulbetrieb sei nicht gefährdet. Wiesner zufolge wurden aber bereits Klassen wegen der erkrankten Lehrer zusammengelegt. Die Schulleiterin war am Montag für die MZ nicht zu erreichen, auch das Sekretariat war nicht besetzt - wie es hieß aus Krankheitsgründen. (mz)