1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Scheiben-Sanierung Einkaufpassage: Scheiben-Sanierung Einkaufpassage: Das sind die Pläne für Halle-Neustadt

Scheiben-Sanierung Einkaufpassage Scheiben-Sanierung Einkaufpassage: Das sind die Pläne für Halle-Neustadt

Von Jan-Ole Prasse 24.04.2015, 08:22
Wenn es nach dem Konzept des Architekturbüros Lacaton & Vassall geht, könnten die Scheiben in Neustadt künftig so aussehen.
Wenn es nach dem Konzept des Architekturbüros Lacaton & Vassall geht, könnten die Scheiben in Neustadt künftig so aussehen. Stadtverwaltung Halle Lizenz

Halle (Saale) - Nach dem Jubiläum ist vor dem Umbau. Die Stadtverwaltung will in diesem Jahr Halle-Neustadt besonders ins Blickfeld nehmen. Absolute Priorität genießt dabei die Sanierung der Scheiben. Das ist bei weitem aber nicht alles. Bis 2019 plant Halle über das Programm „Soziale Stadt“ bis zu 13 Millionen Euro Fördermittel für weitere Aufwertungen einzuwerben. Die MZ gibt einen Überblick über die wichtigsten Pläne.

Wohnungen mit Wintergärten in den Scheiben

Die 18-geschossigen Hochhäuser im Zentrum genießen in diesem und im nächsten Jahr absolute Priorität in der Stadtverwaltung. Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) will unbedingt, dass die vier unsanierten Scheiben als Wohn- und Geschäftshäuser erhalten bleiben. Noch in diesem Jahr sollen Gespräche mit potenziellen Investoren geführt werden. Wie eine Sanierung aussehen könnte, hat jetzt das renommierte Architekturbüro Lacaton & Vassall in einer Studie aufgezeigt. Danach könnten in den Scheiben Zwei-, Drei- und Vierraumwohnungen mit Balkonen oder Wintergärten entstehen. Dazu müssten in die Scheiben neue Trennwände und Glasschiebetüren eingebaut werden. Die unteren Geschosse sollen für Läden, Büros, Ateliers und öffentliche Einrichtungen vorgehalten werden. Der Stadtrat soll noch in diesem Jahr einen Grundsatzbeschluss zu den Scheiben fällen und damit den Weg für planerische Instrumente - wie beispielsweise eine Sanierungssatzung - freimachen. Daran hängt auch eine mögliche Förderung der Sanierung der Scheiben durch die Stadt. Die Kosten für den Umbau werden im Rathaus auf mehr als 4,8 Millionen Euro geschätzt. Vorherige Studien gehen von deutlich höheren Beträgen bis zu 20 Millionen Euro pro Hochhaus aus.

Neustädter Passage soll aufgewertet werden

Die Aufwertung der Einkaufpassage steht und fällt mit der Sanierung der Scheiben. „Ihr Erscheinungsbild ist desolat und erzeugt ein negatives Image für den gesamten Stadtteil“, heißt es in der Konzeption der Stadtverwaltung. Allerdings hat die Stadt auch Pläne für das Umfeld. So soll es ein interkulturelles Café als Begegnungsstätte in der Passage geschaffen werden. Zudem soll sich zusammen mit den bestehenden Läden um eine Wiederbelebung der Einkaufsstraße gekümmert werden. Insgesamt werden für diesen Bereich bis 2019 zwei Millionen Euro Fördermittel beantragt.

Peißnitz-Haus Sanierung ist Hauptziel

Die Stadt will Halles größtes Naherholungsgebiet näher an den größten Stadtteil bringen. Dazu wird das Fördergebiet für das Programm soziale Stadt auf die Peißnitz erweitert. Hauptziel ist die Sanierung des Peißnitz-Hauses. Auch der Bau eines Mehrgenerationenspielplatzes ist geplant. Zudem soll die Anbindung der Peißnitz an die Neustadt verbessert werden. Insgesamt sollen 2,5 Millionen Euro Fördermittel in diese Projekte fließen. „Es muss aber Geld für die Projekte in Neustadt übrigbleiben“, sagte der Landtagsabgeordnete und Stadtrat Hendrik Lange (Linke).

Neue Wohnformen in Neustadt

Die Stadt will die Innenhöfe der großen Wohnkomplexe weiter aufwerten und für die Öffentliche zugänglich machen. Beispielsweise könnten dort Bänke, kleinere Hügel und Spielplätze entstehen. Weiterhin will die Verwaltung neue Wohnformen in Neustadt schaffen. So soll der Anteil an altersgerechten, barrierefreien Wohnungen erhöht werden. Auch ist geplant, die Freiraumflächen Richtung Passendorf und Nietleben zu vermarkten und für den Bau von Einfamilienhäuser zu nutzen. Dafür sollen 1,5 Millionen Euro Fördermittel beantragt werden.

Brunnen, Wege und Spielplätze: Der Tulpenbrunnen soll saniert werden. Zudem ist geplant, das Umfeld von Chemie- und Frauenbrunnen zu verbessern. Die Spiel- und Bolzplätze am Gimritzer Damm und am Südpark sollen instand gesetzt werden. Die geplanten Fördermittel dafür: 2,7 Millionen Euro. (mz)

Ein Blick in eine Wohnung mit Wintergarten in den Scheiben
Ein Blick in eine Wohnung mit Wintergarten in den Scheiben
Stadtverwaltung Halle Lizenz