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Saalkreis schottet Queis ab

Von Ralf Böhme 15.09.2004, 18:40

Halle/Saalkreis/MZ. - Diese Nachricht erhielt Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler (SPD) am Mittwoch während eines Festakts in Leuna. Ihre erste Stellungnahme fiel wie nicht anders zu erwarten äußert brüsk aus. Ihre Kritik richtete sie vor allem gegen Innenminister Klaus Jeziorsky (CDU). Dessen Vorgehen führe dazu, dass Halle als Oberzentrum eingeschnürt werde. Häußler: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass das die Zustimmung des Ministerpräsidenten findet."

Das Landratsamt wollte sich am Mittwoch zu diesem Aspekt, der das Verhältnis zwischen Halle und dem Saalkreis auf eine starke Belastungsprobe stellt, nicht äußern. Die Darstellung des Kreises beschränkt sich auf die Feststellung, dass der Zusammenschluss die kommunale Landschaft im östlichen Saalkreis nachhaltig verändern werde. Was das im Einzelnen bedeutet, soll möglicherweise in den nächsten Tagen näher erläutert werden.

Auswirkungen könnte der Schritt beispielsweise auf die benachbarte Verwaltungsgemeinschaft Saalkreis-Ost haben, die auch einige Gemeinden umfasst, die ein Zusammengehen mit Landsberg in der Vergangenheit ablehnten.

Der Beitritt von Queis zu Landsberg war erst am Mittwoch bekannt geworden. Die Genehmigung erfolgte, wie das Landratsamt in einer Pressemitteilung bestätigte, allerdings bereits vor einer Woche. In Kürze sollen die Dokumente in einer Sonderausgabe des Saalkreis-Amtsblatts veröffentlicht werden.

Neben Queis, dass ein gemeinsames großes Industriegebiet mit Halle verbindet, lassen sich auch Sietzsch und Spickendorf nach Landsberg eingliedern. Die neue Einheitsgemeinde, abgesegnet durch entsprechende Ratsbeschlüsse, erreicht laut Landratsamt 7 500 Einwohner. Nach Auffassung des Landratsamtes als der für die Genehmigung zuständigen Behörde entsteht damit eine neue leistungsstarke Kommune.

Landsberg könne künftig noch besser ein Motor für die Entwicklung im Saalkreis sein. Gleichzeitig helfe die Entscheidung Queis, Sietzsch und Spickendorf, die nach Auffassung der Kreisverwaltung nicht mehr auf eigenen Füßen stehen können. Bereits 2005 sollen dann in Landsberg Stadtrat und Bürgermeister, so die Auskunft von Amtsinhaber Olaf Heinrich (CDU), neu gewählt werden.