1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Saalebrücke Salzmünde: Saalebrücke Salzmünde: Verkehrsminister stellt Entwurf vor

Saalebrücke Salzmünde Saalebrücke Salzmünde: Verkehrsminister stellt Entwurf vor

Von Daniela Kainz 08.04.2002, 17:55

Salzmünde/MZ. - Als "in Deutschland, Europa und der Welt" einmalige und "besonders ästhetische Attraktion" lobte Sachsen-Anhalts Verkehrsminister am Montag die entwickelte gläserne Saalebrücke für den Autobahnring um Halle zwischen Salzmünde und Schiepzig. In dem Saalkreisort stellte Jürgen Heyer (SPD) Bürgern den Siegerentwurf eines Wettbewerbes vor, den die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (Deges ) ausgeschrieben hatte. Die Kombination aus Lärmschutztunnel und Glasbrücke werde, so Heyer, die Belästigungen für Salzmünde so gering wie möglich halten. Auch die Naturschutzbelange seien optimal berücksichtigt.

Schon vor dem Eintreffen des Ministers hatten Einwohner die Pläne eingehend studiert. "Der Autobahnring muss geschlossen werden", so Erhard Jacob aus Lieskau mit Blick auf die nahen Chemiebetriebe. Zugleich hoffte er, dass auch die künftige Auffahrt Salzmünde mit Schallschutz ausgestattet wird. "Die Mehrheit der Einwohner begrüßt das Vorhaben", schätzte Salzmündes Bürgermeister, Gerd Kalbitz (parteilos), die Stimmung ein.

Aber auch Gegner des Projektes meldeten sich am Montag zu Wort. Sebastian Voigt vom Regionalverband Halle/Saalkreis des Naturschutzbundes Deutschland kritisierte in einer Pressemitteilung, dass die Autobahn "Naturräume von europäischer Bedeutung" zerschneiden werde. Die Begeisterung für das Projekt konnte Eva Scherf, Vorsitzende des Bürgervereins Saaletal, ebenfalls nicht teilen. Die Ausstellung erwecke den Anschein, dass der Siegerentwurf tatsächlich realisiert werde. "Der Entwurf ist doch vollkommen unverbindlich. Das Planfeststellungsverfahren hat noch nicht einmal begonnen", meinte sie.

Der Minister widersprach dieser Ansicht. Die Brücke werde vom Grundsatz so gebaut, lediglich in Detailfragen könnte es Veränderungen geben. Heyer zufolge würden die konkreten Vorgaben im bevorstehenden Planfeststellungsverfahren festgeschrieben. Er forderte die Bürger auf, die in diesem Zusammenhang auszulegenden Unterlagen einzusehen und gegebenenfalls Einwände vorzutragen.

Nach den Worten von Deges-Geschäftsführer Hans-Jörg Kleffner soll das Verfahren diesen Sommer beginnen. Ziel sei es, Ende nächsten Jahres mit dem Bau zu starten. Die Westumfahrung von Halle zwischen der A 38 im Süden und der A 14 im Norden soll bis 2005/2006 geschlossen sein.