„KlimaCamp Leipziger Land“ Rund 100 Klimaaktivisten sorgen mit Demo für Großaufgebot der Polizei am Flughafen Leipzig/Halle
Leipzig/Halle (Saale)/MZ/DPA - Die Polizei ist am Samstag mit einem Großaufgebot am Flughafen Leipzig/Halle vor Ort. Grund dafür ist das sogenannte „KlimaCamp Leipziger Land“, das mit einer Demo von der Leipziger Innenstadt bis zum Flughafen für mehr Klimagerechtigkeit werben möchte.
Da der Protest sowohl zum Flughafengelände als auch in die Gebäude selbst führt, sichern Landes- und Bundespolizei die Veranstaltung umfangreich ab. Auch Hubschrauber kommen zur Beobachtung zum Einsatz. „Die Bevölkerung sowie Gäste des Flughafens werden gebeten, sich auf damit verbundene Verkehrsbeeinträchtigungen einzustellen“, heißt es in einer Mitteilung der Polizei Sachsen.
Etwa 100 Teilnehmer der des „KlimaCamps“ waren am Flughafen Leipzig/Halle
Rund 100 Klimaaktivistinnen und -aktivisten haben schließlich am Samstag gegen den geplanten Ausbau des Flughafen Leipzig/Halle demonstriert. Sie nehmen an einem Klimacamp am Störmthaler See im Süden von Leipzig teil und waren mit Fahrrädern zum Airport gekommen. Vor dem DHL-Frachtzentrum hielten sie am Nachmittag eine Kundgebung ab. Ein massives Polizeiaufgebot mit Einsatzkräften unter anderem aus Sachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein war zur Absicherung der Demonstration vor Ort.
Unter anderem Hintergrund der Aktion: DHL will sein europäisches Luftfrachtdrehkreuz in Leipzig/Halle in den kommenden Jahren so ausbauen, dass 90 bis 100 Maschinen pro Nacht abgefertigt werden können. Derzeit sind es etwa 60 Flugzeuge. An dem Standort arbeiten 6.000 Beschäftigte. Bereits im Juli hatte es Protest gegen die Ausbaupläne gegeben. Gegner des Ausbaus hatten mit einer Sitzblockade zeitweise die Zufahrt zum Luftfrachtzentrum blockiert
Mit Blick auf Geflüchtete stand der Protest zudem unter dem Motto „Umbau statt Ausbau – LEJ zum sicheren Hafen“. „LEJ“ ist der internationale Luftfahrt-Code für den Airport Leipzig/Halle. Nach Polizeiangaben gab es keine Zwischenfälle.
Schon in den Abend und Nachtstunden habe man die Lage beobachtet: „Es gab bisher keine polizeilich relevanten Vorfälle“. Lediglich einige Drohnenpiloten wurden verwarnt, die sich zu nah an die Flugverbotszone rund um den Flughafen gewagt hatten.
Demoroute von der Leipziger Innenstadt zum Flughafen
Die Demo war für die Zeit von 11 bis 19 Uhr geplant, gegen 13.30 Uhr war der Zwischenstopp am DHL-Hub erreicht. Geplant war die Demoroute vom Leipziger Wilhelm-Leuscher-Platz, über den Innenstadtring zur Georg-Schumann-Straße nach Schkeuditz zum DHL-Hub.
Danach ging es gegen 16.30 Uhr weiter nach Kursdorf, unweit des Flughafen-Terminals, zu einer weiteren Kundgebung. Schließlich kam der Demozug gegen 17 Uhr am Flughafen an. Die Demonstration führte durch das Flughafengebäude, um die Teilnehmer am Terminal A zu vereinen. An der Towerstraße, auf einem Parkpkatz direkt neben dem Flughafen, begann dann die Abschlusskundgebung.
Beim zwölftägigen Klimacamp Leipziger Land versammeln sich seit vergangener Woche Klimaaktivistinnen und -aktivisten, die sich in diesem Jahr schwerpunktmäßig mit dem Flughafenausbau beschäftigen. Über alle Tage zusammengerechnet sollen laut dem Organisationsteam 500 Menschen an dem Camp teilnehmen.