Reitverein Salzmünde Reitverein Salzmünde: Beim Familiennachmittag den Flüchtlingen ein Lächeln in die Gesichter gezaubert

Halle (Saale) - Als Basel Alagha auf dem Gelände des Reit- und Fahrvereins Salzmünde für einen kurzen Moment die Augen schloss, fühlte er ein Stück Heimat. Nachdem der 31-jährige Syrer mit seiner Familie aus Homs floh, gab er nicht nur sein zu Hause, sondern auch seinen Beruf als professioneller Reitlehrer auf.
Umso mehr freute sich Alagha, als der Reitverein um den Vorsitzenden Michael Schareck zahlreiche Familien aus Flüchtlingsunterkünften in Halle und Merseburg zu einem Familiennachmittag eingeladen hat. „Wir wollten Berührungsängste abbauen und den Kindern einen Grund geben wieder zu lächeln“, sagte Schareck an. Und das schien mit der Aktion, zu der 60 Flüchtlinge gekommen waren, vollends erfüllt: Überall gab es glückliche Gesichter, vor allem bei den Kindern, die auf den Pferderücken eine Runde reiten konnten. Vor der Reithalle gab es ein riesiges Kuchenbuffet, und dort kamen die Flüchtlinge mit den Mitgliedern bei einer Tasse Kaffee schnell ins Gespräch.
Umsetzung kein großes Problem
Die Umsetzung dieses Familiennachmittags war laut Katja Raab, Vizevorsitzende des Reit- und Fahrvereins, im Grunde kein Problem. „Wir haben langjährige Erfahrungen mit unserem alljährlichen Reitturnier und zahlreichen weiteren Vereinsveranstaltungen“, erklärte Raab und verwies zeitgleich auf die Problematik des Transports. Wie sollten die zahlreichen Familien nach Salzmünde kommen?
Die Lösung dieses größten Problems löste Raab spontan mit Hilfe der Saalesparkasse. „Ich wusste, dass die Saalebulls am selben Tag ein Heimspiel haben und ihren Bus bestimmt nicht brauchen“, so die Vizevorsitzende. Bei einem Eishockeyspiel nahm sie den kurzen Dienstweg über das Saalebullsmanagement zum Saalesparkassenvorstand Dr. Jürgen Fox. Dieser begrüßte dieses Engagement und stellte dem Salzmünder Verein die Busse - die im Besitz der Saalesparkasse sind - für den Familiennachmittag zur Verfügung. Zur Begrüßung gaben die international erfolgreichen Voltigierer ihre Kür zum Besten und beeindruckten mit ihren Figuren auf dem Rücken des großen Fuchses die Gäste. Anschließend genossen dann die mehr als 60 Flüchtlinge das Glück der Erde auf dem Rücken der Salzmünder Pferde.
Termin für Wiederholung steht noch nicht fest
Und natürlich freute sich auch Basel Alagha beim Anblick seines Sohnes dreijährigen Sohnes Riad im Sattel - Riad strahlte beim Ritt durch die Reithalle. Der Termin für eine Wiederholung steht noch nicht fest. Laut Katja Raab wird die Fortsetzung wohl mit weniger Teilnehmern im Sommer 2016 stattfinden. Dann heißt es aber wieder, den Kindern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. (mz)
