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Reiterhof in Lettin Reiterhof in Lettin: Aufbau der zerstörten "Seahorse Ranch" geht nur schleppend voran

Von Jan Schumann 28.10.2015, 07:59
Zerstörte Ranch: Die Reithalle soll bis November repariert sein.
Zerstörte Ranch: Die Reithalle soll bis November repariert sein. HOLGER JOHN Lizenz

Halle (Saale) - Erst brach der Sturm los, dann flüchteten die Pferde in Panik. Und die Zäune auf der Koppel waren längst davongefegt: Die „Seahorse Ranch“, einer der drei Reiterhöfe im halleschen Stadtteil Lettin, traf es besonders schwer, als die verheerende Superzelle im Juli über Halle hinwegzog. Drei Monate nach dem Sturm gehen die Aufbauarbeiten auf dem Hof schleppend voran. „Es geht alles nicht so schnell, wie wir gehofft haben“, sagt Ranch-Betreiber Heiko Köcke. Nun kommt der Winter - die rund 15 Kühe, die neben den Pferden auf der Ranch leben, können nicht mehr lange im Freien übernachten.

Ein Besuch auf der Ranch, ein Vierteljahr nach dem Sturm: Noch immer fehlt das Obergeschoss des Verwaltungsgebäudes. Als die Zelle im Juli darüber fegte, hatte sie die Mauern der Etage fortgerissen - während Heiko Köcke im Inneren Schutz vor dem Unwetter suchte. Als der Wind sich gelegt hatte und Köcke nach draußen trat, sah er, dass das Haus nur noch zur Hälfte existierte - als ob das Gebäude mit einem Riesen-Skalpell zerteilt worden wäre. „Das verbliebene Untergeschoss ist zur Zeit nur mit Dachpappe gesichert“, sagt Köcke - zu wenig für den Winter. Außerdem hatte der Sturm die Reithalle zerlegt. „Insgesamt gehen wir davon aus, dass der Schaden auf unserer Ranch bei rund 200.000 Euro liegt.“ Zwar sammelten die Ranch-Helfer Spenden - und das erfolgreich, rund 4.000 Euro kamen zusammen. Doch die massiven Schäden sind bisher nicht behoben.

Das liegt unter anderem daran, dass Köcke einen Bauantrag bei der Stadtverwaltung stellen musste, und dort mahlen die Mühlen langsam. „Aus Sicht der Stadt war der Bauantrag nötig bei unserem Verwaltungsgebäude“, sagt Köcke - verständlich, denn die nötigen Arbeiten gehen weit über eine übliche Sanierung hinaus. Bis Dezember rechnet er mit dem grünen Licht der Stadt. Auch die Arbeiten an der Reithalle haben sich verzögert. „Es dauerte Monate, bis die Versicherung ihre Gutachten erstellt hatte“, so Köcke. Dieses Schicksal teilen viele Anwohner aus Lettin, Kröllwitz und Dölau. „Wir hoffen, dass die Reithalle im November fertig ist. Wir brauchen überdachte Gebäude für die Tiere.“ (mz)