Rechten-Aufmarsch in Chemnitz Rechten-Aufmarsch in Chemnitz: Auch Hallenser beteiligen sich an Gegen-Demo

Halle (Saale) - Das Bündnis „Halle gegen Rechts“ unterstützt am Montagnachmittag die Gegendemo in der Chemnitzer Innenstadt. Diese wurde initiiert, nachdem rechte Gruppen zu einer Trauerdemo am Karl-Marx-Monument aufgerufen haben. Hintergrund ist, dass ein 35-jähriger Mann auf dem Chemnitzer Stadtfest getötet worden war.
Am Sonntag zog daraufhin eine rechte Hooligangruppe durch die Stadt, bewarf die Polizei mit Flaschen und griff mutmaßliche Ausländer an. Etliche Videos dokumentieren die Hetzjagd und die Auseinandersetzungen mit der Polizei.
Demo in Chemnitz gegen Rechts: Auch Halle hat Probleme mit Nazis, sagt das Bündnis
„Wir haben gesehen, welche Dynamik sich in Heidenau und Freital entwickelt hat. Deshalb dürfen wir nicht zulassen, dass auch Menschen in Chemnitz in unmittelbarer Gefahr schweben“, sagte Valentin Hacken, Sprecher des Hallenser Bündnisses. Seiner Meinung nach ist es wichtig, sich mit den Chemnitzern im Kampf gegen Rechtsextremismus zu solidarisieren. „Auch wir haben in Halle Probleme mit Rechten“, fügte er hinzu.
Dass ähnlich wie in Chemnitz Rechtsextreme durch die Saalestadt ziehen und Menschen angreifen, könne er sich derzeit allerdings nicht vorstellen. Dafür fehle es aktuell an rechten Akteuren, die die Menschen in dieser Größenordnung mobilisieren.
Dafür, dass das auch in Zukunft nicht möglich sein wird, setzt sich das Hallenser Bündnis seit acht Jahren ein. Es besteht aus 30 Organisationen wie Parteien, Gewerkschaften und Kirchengemeinden sowie rund 100 Einzelpersonen. Ziel ist es, gemeinsam gegen Rechtsextremismus aufzutreten und auf Aktivitäten von Neonazis im öffentlichen Raum zu reagieren. (mz)