Radschnellwege Radschnellwege: Kommt die Fahrradstraße von Halle nach Leipzig?

Halle (Saale) - Wenn das keine guten Aussichten sind: Auf einem vier Meter breiten Radweg in der Gruppe nebeneinander nach Leipzig radeln - nein: heizen. Oder ganz schnell von Trotha zum Weinbergcampus düsen. In der Stadtverwaltung wird derzeit geprüft, ob Radschnellwege auch in Halle gebaut werden können. „Sechs Vorschläge werden derzeit von Geographie-Studenten der Uni Halle unter die Lupe genommen“, sagt der Beigeordnete für Stadtentwicklung und Umwelt, Uwe Stäglin.
Ab diesem Jahr gibt es Bundesfördermittel für den Ausbau solcher Radschnellwege. Das Besondere der neuartigen Straßen ist, dass sie grundsätzlich vier Meter breit sein müssen und mindestens fünf Kilometer lang. 70 Millionen Euro stehen für den Ausbau solcher Radwege bereit. Was die Stadtratsfraktion der Linken auf den Plan gebracht hat. Sie hatten einen Antrag eingebracht, nach dem nun geprüft werden soll, ob auf fünf Routen in Halle und auf der Strecke von Halle nach Leipzig die Einrichtung einer solchen Radlerautobahn möglich ist.
Stadt Leipzig hat Interesse an einem Radschnellweg Halle-Leipzig
Unter anderem schlagen die Linken einen Radschnellweg Süd vor, der von der südlichen Innenstadt über Neustadt zum Weinbergcampus führt oder zum Beispiel von Trotha über die geplante neue Saalequerung und die Dölauer Straße zur Uniklinik führt.
Ob jedoch ein Ausbau des Radweges innerhalb von Halle Sinn macht, ist fraglich. „Fahrradschnellstraßen sind Strecken mit hoher Verknüpfung. Sie können mit bis zu 30 Kilometern pro Stunde befahren werden“, so Stäglin. Genau deshalb seien sie nicht in Innenstädten möglich. Jedoch hat die Stadtverwaltung schon die Fühler für ein überregionales Projekt ausgestreckt. „Die Stadt Leipzig hat Interesse an einem Radschnellweg Halle-Leipzig“, sagt der Beigeordnete. Die konkrete Linienführung müsse noch geklärt werden.
Radschnellwege für Halle: Stadt begleitet den Prüfprozess federführend
Trotzdem werden alle Vorschläge, die die Linke eingereicht haben, auch geprüft. Warum das die Stadtverwaltung nicht selbst macht, sondern Studenten, erklärt Stäglin: „Das Institut für Geowissenschaften und Geografie der Martin-Luther-Universität ist an die Stadt herangetreten mit der Frage nach einem geeigneten Thema aus dem Bereich Radverkehr für eine wissenschaftliche Studienarbeit.“ Das aktuelle Thema der Radschnellwege habe die Stadt als geeignet angesehen. „Die Stadt begleitet den Prüfprozess federführend. In die Prüfung der Verbindung zwischen Halle und Leipzig sollen die Mitglieder der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland eingebunden werden“, ergänzt er.
Jedoch sei frühestens im Juni 2017 mit einem Ergebnis zu rechnen. Die Stadt will diese Studie zunächst prüfen und erst danach Überlegungen zur Finanzierung anstellen. Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) begrüßt die Idee, Radschnellwege zu bauen: „Das macht sehr viel Sinn“, so Kreisvorsitzender Clemens Schmidt. Jedoch mache nicht jeder Vorschlag der Linken Sinn, da viele der möglichen Routen einfach zu kurz seien und nicht die erforderliche Länge von fünf Kilometern haben. „Leipzig ist da jedoch weiter, dort ist man aktiver und hat mehr Interesse an einer Umsetzung.“ (mz)