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Radpolo in Halle Radpolo in Halle: Der Trick mit der Cola

Von Ronny Banas 18.03.2014, 21:58
Kristin Hedler
Kristin Hedler Peter Wölk Lizenz

Halle (Saale)/MZ - Manchmal sind es die kleinen Sünden, die sofort bestraft werden. Im Falle des Radpolos ist eine solche Sünde, wenn man ein Spray zu Hause liegen lässt, dass die Reifen der Räder etwas rutschfester macht. „Wir haben das eigentlich immer mit. Nur dieses Mal nicht“, sagt Stefanie Hedler, Spielerin der Bundesliga-Mannschaft des Reideburger SV nach dem Auswärtsspieltag mit vier Mannschaften beim Tollwitzer SV.

Dort entwickelt sich eine Geschichte, in der Cola eine entscheidende Rolle spielt. Diese nahmen die Reideburgerinnen, um ihre Reifen damit einzureiben. Ein Novum im Radpolo. „Das war unser Notnagel. Etwas anderes fiel uns in dieser Situation nicht ein“, so Hedler. Denn der Tollwitzer Hallenboden war so glatt, dass es für sie und Mannschaftskollegin Kristin Hesselbarth nicht möglich gewesen wäre, ohne das süße Hilfsmittel aus der Flasche zu spielen.

Beim Radpolo ist es nämlich verboten, mit den Füßen das Parkett zu berühren. Mit aalglatten Reifen ist es nahezu unmöglich, festen Stand zu bekommen, zumal der Fahrer kaum Kontrolle über sein Rad hat. Besonders, wenn sich die Spieler auf den Rädern vor dem Tor viel drehen, sei es unmöglich, ans Spiel zu denken, sagt Hedler.

Zuckergehalt der "Ost-Cola" nicht hoch genug

Zunächst versuchten die Reideburgerinnen ihr Glück mit Cola, die vor allem im Osten der Republik bekannt ist. Das hatte allerdings eher mäßigen Erfolg. „Der Zuckergehalt war wohl nicht so hoch. Es wurde zwar merklich besser, aber wir sind trotzdem noch ordentlich gerutscht.“ Erst, als man auf eine bekannte amerikanische Cola zurückgriff, wurde es besser. Jedoch ohne sportlichen Erfolg. Das Spiel gegen Tollwitz verloren die Reideburgerinnen mit 2:4. „Auf die Cola würde ich das nicht schieben“, sagt Stefanie Heidler. Eher lag es an der mangelnden Chancenverwertung, dass Reideburg das Derby verlor. Die Räder und die Cola hätten ihren Dienst getan.

Die Tollwitzer unterdessen erwiesen sich im Nachhinein noch als gute Gastgeber. Als sie das Drama mit der Cola mitbekamen, boten sie den Reideburgerinnen ihr Spray an. Das aber erst nach der Partie gegen Tollwitz, das jeden Punkt für den Klassenerhalt braucht. „Das tat schon weh. Wir brauchen nämlich auch jeden Punkt, um eine gute Ausgangsposition für die Meisterrunde zu haben. Vorher wäre es bestimmt nützlicher gewesen“, sagt Hedler.

Trotz des Desasters gewannen sie zwei der vier Spiele. Platz vier in der Tabelle steht nach der Hälfte der Saison zu Buche. Mit einem Sieg gegen Tollwitz wären sie sogar Zweite gewesen. Was bleibt, sind zwei Erkenntnisse. Erstens ist Cola manchmal zu mehr gut, als nur um den Durst zu stillen. Und zweitens werden Stefanie Hedler und Kristin Hesselbarth demnächst einmal mehr in ihren Taschen nachschauen, ob sie das Anti-Rutschspray wirklich eingepackt haben.