Dank Unterstützung von Paten Radio Corax bekommt mehr Platz für Redaktionsräume
Mit der Unterstützung von Paten kann sich der freie Sender vergrößern. Die Macher hoffen auf einen Neustart zum Geburtstag – und auf einen Preis.
Halle (Saale) - Quadratmeter für Quadratmeter haben Mark Westhusen und seine Mitstreiter Paten gesucht. Das ging schneller als gedacht, und nun kann sich Radio Corax fast verdoppeln. 200 zusätzliche Quadratmeter hat der Radiosender am Unterberg angemietet. Für die Kosten kommen 90 Radio-Enthusiasten auf.
Radioleute con Corax sind froh über die Finanzspritze für die Platzerweiterung
Geschäftsführer Westhusen ist froh über die breite Unterstützung für das Projekt, das am 1. Juli vor 21 Jahren zum ersten Mal auf Sendung ging. Das Interesse am ehrenamtlichen Radiomachen ist seither stetig gewachsen, und irgendwann war klar, dass Corax ein Platzproblem bekam. Eine lange Suche nach neuen Räumlichkeiten mit vielen Rückschlägen folgte, wie sich der Geschäftsführer erinnert. Bis die Räumlichkeiten direkt nebenan frei wurden, sodass der Sender nicht komplett umziehen muss.
Trockenbau, Klempner- und Elektroarbeiten, Renovierung – inzwischen sind die Bauarbeiten in vollem Gange. Rund 8.000 Euro sind Westhusen zufolge veranschlagt. 4.000 Euro kommen aus der PS-Lotterie der Sparkasse – und die Radioleute sind froh über die Finanzspritze. Die weiteren Baukosten zahlt der Verein aus Eigenmitteln. Wenn alles gut geht, soll bis zum Geburtstag Anfang Juli alles fertig sein – und am liebsten würden die Corax-Macher das größer feiern. „Das hängt natürlich von den Inzidenzen ab“, sagt der Geschäftsführer. Wie manches andere auch.
Durch Pandemie fehlen Redaktionsräume als sozialer Treffpunkt
Das Radio-Programm ist zwar in den Pandemie-Monaten weiter ausgestrahlt worden, intern aber gab es diverse Einschränkungen. Viel Soziales sei weggefallen, berichtet der Geschäftsführer, die Redaktionsräume seien immer auch sozialer Treffpunkt gewesen. „Wir hoffen, dass das hier wieder Taubenschlagcharakter bekommt“, blickt Westhusen voraus.
Und auf ein Projekt, mit dem Corax mit finanzieller Hilfe aus dem Stadtkasse noch mehr Menschen in Halle und Umgebung erreichen möchte: Geplant sind zunächst Workshops fürs Kinder- und Jugendradio in Neustadt. Dort sollen in der Passage 13 zunächst auch Teile von Sendungen und später vielleicht ganze Sendungen aufgenommen werden.
Corax-Prozessberichterstattung zum Anschlag von Halle ist für Online-Award des Grimme-Preises nominiert
Corax wolle zu denen kommen, die sich nicht so ohne Weiteres in die Innenstadt aufmachen. „Schritt für Schritt“ wollen die Radiomacher vorgehen. „Es geht nicht um ein Strohfeuer. Es soll etwas Dauerhaftes werden“, sagt der Geschäftsführer.
Dass Radio durchaus etwas über den Tag hinaus schaffen kann, hat sich für den Sender gerade wieder gezeigt. Die Corax-Prozessberichterstattung zum Anschlag von Halle ist für den Online-Award des Grimme-Preises nominiert worden, wie Westhusen stolz berichtet. „Wir begreifen das als Schulterklopfen für unsere Arbeit.“ (mz)