Größte Demonstration seit der Wende Mit Video: Protest gegen die AfD - zehntausende Menschen in Halle bei Kundgebung
In Halle haben am Samstagnachmittag zwischen 15.000 und 16.000 Menschen für die Demokratie und gegen die rechtsextreme AfD demonstriert. Die Organisatoren waren von der Zahl der Menschen überwältigt. Es war wohl die größte Demo in Halle seit der Wende.
Halle (Saale)/DUR – Weit mehr als 10.000 Menschen sind am Samstagnachmittag in Halle für die Demokratie und gegen die AfD auf die Straße gegangen. Veranstalter und Polizei schätzten die Teilnehmerzahl übereinstimmend auf rund 15.000 bis 16.000 Menschen. Erwartet wurden im Vorfeld rund 1000 Menschen.
Die Demo zog ab etwa 14.30 Uhr vom August-Bebel-Platz über die Ludwig-Wucherer-Straße zum Steintor und nach einer kurzen Kundgebung weiter zum Riebeckplatz. Dort füllte die Demo den Kreisverkehr weitgehend. Nach einer weiteren Zwischenkundgebung ging es bis etwa 17 Uhr zurück zum Steintor, wo die Versammlung schließlich endete.
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Viel mehr Menschen bei Demo gegen AfD in Halle als geplant - Route wird geändert
Eigentlich war eine andere Demo-Route geplant. Aufgrund der Menschenmengen entschlossen sich die Organisatoren aber zu einer Routenänderung.
Auch die vielen Ordner kamen teils nicht aus dem Staunen heraus – so viele Menschen wollten in Halle ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und die AfD setzen. So hatten die ersten Teilnehmer längst das Steintor erreicht, da standen die letzten noch am August-Bebel-Platz.
Ein Mitarbeiter der Redaktion stoppte den Demozug: Vom ersten bis zum letzten Demonstranten dauerte es mehr als 26 Minuten, in denen die Menschen die komplette Straßenbreite ausnutzten. Es dürfte die größte Demonstration in Halle seit der Wendezeit gewesen sein.
Das Teilnehmerfeld war breit gefächert, Familien mit Kindern, Senioren, auch viele Fremdsprachen waren im Demozug zu hören. Auch der derzeit suspendierte Oberbürgermeister Bernd Wiegand war unter den Demonstranten.
Zehntausende gehen in Deutschland gegen die AfD auf die Straße
Die Demo in Halle ist Teil einer bundesweiten Initiative, die sich nach den Enthüllungen über die Deportationspläne der Rechtsextremisten rund um die AfD gebildet hatten. Nahezu täglich gehen derzeit in Deutschland Zehntausende auf die Straße. Am Sonntag sind in Mitteldeutschland weitere Veranstaltungen geplant.
Die Teilnehmer fordern, dass ein Verbot der AfD zumindest ernsthaft geprüft wird sowie eine echte Willkommenskultur mit Achtung der Menschenrechte in Deutschland. Auch die aktuelle Bundesregierung wurde in die Pflicht genommen. Die gerade erst verschärften Abschieberegeln wurden von mehreren Rednern scharf kritisiert.
Die Polizei meldete bis zum Ende der Versammlung keine besonderen Vorkomnisse.
Aufgrund der Demo waren Luwu, Magdeburger Straße und der Kreisverkehr des Riebeckplartzes teilweise gesperrt. auch bei den Straßenbahnen der Havag kam es zu Verzögerungen und Umleitungen aufgrund der Demo.