Postsendung auf Irrwegen Postsendung auf Irrwegen: So erklärt DHL den Ärger über verlorenen Brief

Halle (Saale) - Peter Triebel aus Kröllwitz hat sehnlich auf eine Postsendung gewartet: Darin war ein Ersatzteil, ein Stahlseil im Wert von 50 Euro. Als die Post bei ihm klingelte, war niemand zu Hause - also erhielt er eine Nachricht, dass er die Sendung in einer Filiale abholen sollte. „Leider war der Brief nicht dort angekommen, also nicht auffindbar. Auf der Post wurde uns gesagt, dass eine ganze Kiste Post und Pakete verloren gegangen ist“, berichtet der verärgerte Leser. Ein Nachforschungsantrag verlief erfolglos.
Auf Nachfrage der MZ war Post-Sprecherin Anke Blenn auch einige Tage mit der aufwendigen Recherche beschäftigt, wo nun die Sendung geblieben ist. Die Essenz: Der Brief ist weg. „Nach unseren Recherchen und der Befragung der betreffenden Zusteller ist bei der Auslieferung der Sendung leider ein Fehler passiert. Hierfür möchten wir beim Empfänger um Entschuldigung bitten“, so Anke Blenn.
Post: Problem bei großformatigen Brief- oder Warensendungen
Das Problem sei, dass großformatige Brief- oder Warensendungen wie dickere A4-Briefe von den Zustellern oft nicht direkt über den Hausbriefkasten der Kunden ausgeliefert werden, weil diese zu klein sind und die Sendungen sonst beschädigt würden. „Daher sind unsere Mitarbeiter dahingehend geschult, in diesem Fall einen persönlichen Zustellversuch zu unternehmen und - wenn der Empfänger nicht erreicht werden kann - die Sendung zur Abholung in der nächstgelegenen Postfiliale zu hinterlegen.“
Nicht versichert sind laut allgemeinen Geschäftsbedingungen der Post normale Briefe ohne Zusatzleistungen. Für Sendungen mit dem Zusatzservice „Einschreiben“ haftet die Deutsche Post für den Wert des Inhaltes bis zu maximal 25 Euro beziehungsweise 20 Euro (beim so genannten Einwurf-Einschreiben).
Eine höhere Sicherheit bieten Wertbriefe. Diese sind für Sachwerte bis zur Höhe von maximal 500 Euro versichert, beim Versand von Bargeld bis 100 Euro. Auch für DHL Pakete haftet die Post mit bis zu 500 Euro, Höherversicherungen sind auf Wunsch gegen Aufpreis ebenfalls möglich.
In dem konkreten Fall von Peter Triebel sei „allem Anschein nach“ nicht die richtige Filiale auf dem Benachrichtigungsschreiben hinterlegt gewesen. Die Folge: Nach dem Ablauf der Lagerfrist von sieben Tagen sei der Brief „wahrscheinlich“ an den Absender zurückgesandt worden.
Post: Wir bedauern die hieraus entstandenen Unannehmlichkeiten
Da es sich bei dem Brief nicht um eine nachvollziehbare Sendung mit einer Sendungsnummer gehandelt habe, so Anke Blenn, könne der genaue Weg des Briefes im Nachgang nicht mit absoluter Sicherheit nachvollzogen werden. „Wir bedauern die hieraus entstandenen Unannehmlichkeiten und haben dies auch noch einmal zum Anlass genommen, mit den betreffenden Mitarbeitern den aufgetretenen Fehler auszuwerten“, so die Sprecherin.
Trotz der Entschuldigung ist Peter Triebel weiterhin nicht gut auf die Post zu sprechen. Freilich hat er Kontakt zum Verkäufer des Seils aufgenommen, an den die Sendung nicht zurückgegangen sein soll. „Ich habe mir das Seil noch einmal schicken lassen, dieses Mal aber nicht über die Post“, so der Kröllwitzer. Allerdings musste er nun dafür ein zweites Mal 50 Euro zahlen - das Geld von der ersten Sendung ist weg. (mz)