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Pläne für Stadtumbau Pläne für Stadtumbau: So soll das neue Charlottenviertel aussehen

Von Silvia Zöller 09.11.2019, 06:00
Vom Leipziger Turm bis zur Stadtgottesackerstraße zieht sich das neue Viertel hin - die Neubauten sind an den grünen Dächern zu erkennen.
Vom Leipziger Turm bis zur Stadtgottesackerstraße zieht sich das neue Viertel hin - die Neubauten sind an den grünen Dächern zu erkennen.  Foto/Animation: Däschler

Halle (Saale) - Neun Stadtvillen sollen im Charlottenviertel entstehen - so sieht es ein Entwurf der halleschen Architekten Däschler vor. Wohnen und Arbeiten soll in den Gebäuden verbunden werden, denn auch Büro- und Praxisräume sind vorgesehen. Außerdem ist eine Quartiersgarage geplant. Wann jedoch gebaut wird, ist noch offen. Bis Ende des Jahres will die Stadtbau AG gemeinsam mit der Stadt einen Zeitplan aufstellen.

Auf dem über einen Hektar großen Areal in bester Innenstadtlage will die Leipziger Stadtbau AG die Häuser errichten - der Kauf der vielen kleinen Grundstücke durch das Unternehmen hatte schon im Vorfeld für Unmut im Stadtrat gesorgt. Denn die mehr als 20 Filetstückchen im städtischen Besitz waren an die Stadtbau verkauft worden, ohne dass die Kommunalpolitiker davon informiert worden waren.

Pläne wurden nun erstmals im Gestaltungsbeirat diskutiert

Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) hatte sich damals darauf berufen, dass er Geschäfte bis zu einer Höhe von 250.000  Euro auch ohne Stadtrat abwickeln kann. Und: Im Rahmen des Stadtentwicklungskonzepts war ohnehin geplant, dass im Charlottenviertel neue Wohnungen entstehen sollen.

Die Pläne wurden nun erstmals im Gestaltungsbeirat diskutiert. Ergebnis: Vor allem in Richtung Stadtgottesacker war den Experten die Bebauung zu hoch. „Hier sollte ein Geschoss weniger entstehen“, so Barbara Engel, Vorsitzende des Gestaltungsbeirates. Damit würde die gesamte Bebauung nicht höher als vier- bis fünfgeschossig werden.

„La Bim“ war im Viertel viele Jahre Anlaufpunkt für Jugendliche und Junggebliebene

Auch die Idee, in der alten Glaserei eine Kita einzurichten, sorgte für Diskussionsstoff unter den Beiratsmitgliedern: Auch ein soziokulturelles Zentrum könne dort entstehen. Das „La Bim“ war im Viertel viele Jahre Anlaufpunkt für Jugendliche und Junggebliebene und musste nach dem Verkauf des Gebäudes an die Stadtbau AG ausziehen.

Däschler hatte sich in einem städtebaulichen Wettbewerb mit seinem Entwurf durchgesetzt, an dem insgesamt fünf Büros aus Halle und Leipzig teilgenommen hatten. „Wir haben hervorragende Ergebnisse von allen teilnehmenden Büros erhalten, und der Jury ist die Wahl nicht leichtgefallen“, so Susanna Rieckmann, Projektverantwortliche bei der Stadtbau AG.

Entwürfe im Foyer des Technischen Rathauses am Hansering

„Insbesondere stadtklimatische Aspekte, die Wohnqualität sowie die Entwicklungsfähigkeit eines zeitgemäßen und nachhaltigen städtebaulichen Gesamtkonzeptes haben letztlich den Ausschlag für den Entwurf des Büros Däschler aus Halle gegeben.“

Wie die anderen Entwürfe aussehen, können sich Interessierte ab 21. November im Foyer des Technischen Rathauses am Hansering anschauen. Eröffnet wird die Schau um 17 Uhr. Das Charlottenviertel ist nicht das erste Projekt, das die Stadtbau AG in Halle entwickelt. So gehören dem Unternehmen das ehemalige Vermessungsamt in der Maxim-Gorki-Straße, das alte Jugendamt in der Schopenhauer Straße, die zu Wohnzwecken umgebaut werden, sowie die Jägerplatzschule, in der eine internationale Schule untergebracht ist. (mz)