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Pläne für Maritim-Hotel Pläne für Maritim-Hotel in Halle: Verwaltung und Stadtrat wollen Studentenwohnheim verhindern

Von Dirk Skrzypczak 18.10.2017, 18:22
Seit März dieses Jahres ist das Maritim leer. Die Pläne, dort ein Studentenwohnheim einzurichten, sorgen für Diskussionen.
Seit März dieses Jahres ist das Maritim leer. Die Pläne, dort ein Studentenwohnheim einzurichten, sorgen für Diskussionen. Holger John

Halle (Saale) - Was wird aus dem ehemaligen Maritim-Hotel am Riebeckplatz in Halle? Die Pläne der Bankimmobilien GmbH, das leer stehende Gebäude für studentisches Wohnen entwickeln zu wollen, haben am Mittwochabend einen Dämpfer erhalten. Der Hauptausschuss stimmte mit großer Mehrheit einer Vorlage der Stadtverwaltung zu, für das Gebiet „östliches Königsviertel“ einen B-Plan aufzustellen.

Pläne für Maritim-Hotel am Riebeckplatz in Halle: Kommt jetzt doch ein Hotel- und Kongresszentrum?

In dem Papier wird die Nutzung des Geländes als Hotel- und Kongress-Standort festgeschrieben. „Wir benötigen den Beschluss, um gutachterlich untersuchen zu lassen, ob es überhaupt Sinn macht, an dieser Stelle ein Hotel- und Kongresszentrum zu bauen“, sagte Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos). Der Riebeckplatz spiele stadtplanerisch eine wichtige Rolle. Ohne die Aufstellung eines B-Plans könne man das Studentenwohnheim nicht verhindern. Auch sei er erst durch den Beschluss in der Lage, mit potentiellen Investoren zu sprechen oder sie zu suchen. Erst vor wenigen Tagen hatte der OB öffentlich eine Idee für ein Hotel- und Kongresszentrum mit einem Volumen von rund 50 Millionen Euro präsentiert.

„Eine studentische Nutzung des Maritim ist für uns keine Perspektive“, meinte Johannes Krause (SPD). Mit dem Beschluss habe die Stadt aber die Grundlage für eine Recherche, was möglich ist. „Diese Chance dürfen wir uns nicht verbauen.“ Andreas Scholtyssek (CDU) sieht im Riebeckplatz auch noch Entwicklungspotenzial, zumal ab Dezember der ICE auf der neuen Schnellstrecke zwischen Berlin und München auch in Halle hält. Er erwarte nun von der Verwaltung ein Konzept. „Und wenn es nicht passt, können wir den Beschluss auch wieder aufheben.“

Maritim-Gesellschaft hatte zuletzt mehrfach erklärt, das Objekt selbst nicht mehr betreiben zu wollen

Der OB sagte zudem zu, vor dem nächsten Stadtrat das Gespräch mit der Maritim-Gesellschaft zu suchen. Ziel sei es, nicht gegeneinander zu arbeiten. Der Ausschuss machte deutlich, auf keinen Fall Investoren vor den Kopf stoßen zu wollen. Aber genau das fürchten Tom Wolter (Mit-Bürger) und Christian Feigl (Grüne). Er habe Probleme damit, dass die Stadt derart tief in private Interessen eingreife, meinte Wolter. „Gibt es denn keine anderen Varianten?“ Wenn man studentisches Wohnen im Maritim verhindern wolle, dann nicht, betonte der zuständige Beigeordnete Uwe Stäglin.

Die Maritim-Gesellschaft hatte zuletzt mehrfach erklärt, das Objekt selbst nicht mehr betreiben zu wollen. Für Halle sieht die Gesellschaft weder das Potenzial eines gehobenen Hotels noch eines Kongresszentrums. Die Maritim-Gruppe ist nach eigenen Angaben der größte Ausrichter von Kongressen in Europa. (mz)