Peißnitzhaus Peißnitzhaus: Biergarten schon wieder eröffnet

Halle/MZ - Während rund 40 Freiwillige, darunter Pfadfinder und Gebäudereiniger, Schutt entsorgt und verschmutztes Geschirr gespült haben, wurden am Wochenende am Peißnitzhaus auch schon wieder die ersten Gäste von einem Bierwagen aus bedient. „Der teuerste Posten durch das Hochwasser ist der Einnahmeausfall“, sagt Vorstandsmitglied Ulrich Möbius. Er freut sich deshalb über die mutigen Besucher, die sich durch die letzten Grundwasserlachen zum Peißnitzhaus vorgekämpft haben.
Neben dem Einnahmeverlust von mehreren zehntausend Euro sieht es aber auch sonst nicht sehr gut aus: Die Küche und der Tresenbereich, die erst vor kurzem ganz neu eingerichtet wurden, sind komplett schrottreif. Die gesamten Baumaschinen, die im Keller gelagert waren, um in den oberen Stockwerken Baufreiheit zu haben, sind durch das Wasser beschädigt. Aufgeweichte Möbel und Baumaterialien füllen die Container. Das Peißnitzhaus hat ein Spendenkonto eingerichtet, das 30 000 Euro als Soll-Ziel hat - die Summe ist wohl für den Neuaufbau realistisch.
Benefizkonzert am 7. Juli
Doch trotz allem ist die Stimmung nicht im Keller. Denn auch für das ehemalige Pionierhaus gibt es Unterstützung zuhauf: Ein Baumarkt hat den Verein mit Baugeräten, Fliesen, Bauschaum und Farbe ausgestattet. Eine Leipziger Baugeräte-Firma will bundesweit Spenden für das Peißnitzhaus sammeln. „Außerdem haben die Euroschulen und das Heidebad bereits einen Spendenlauf zugunsten des Peißnitzhauses gemacht“, listet Roland Gebert vom Vereinsvorstand weiter auf. Und am 7. Juli soll es ein großes Benefizkonzert direkt am Peißnitzhaus geben. Wer beim Aufbau helfen will, ist jeden Tag ab 9 Uhr willkommen, so Gerbert.
Alles, was nun neu gebaut werden muss, soll nur noch aus den hochwassersicheren Materialien Vollholz, Stein und Edelstahl entstehen. Auch wenn niemand weiß, wann das nächste Hochwasser kommt. Denn erstaunlich ist, dass seit 1901 der Pegel nur zweimal so weit stieg, dass das Wasser bis ans Peißnitzhaus reichte - das war 2011 und 2013. „Wenn wir gewarnt gewesen wären, hätten wir alles in Bewegung gesetzt“, sagt Möbius.