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Paddeln in Pink Paddeln in Pink: Drachenbootverein will Sportgruppe für Brustkrebspatienten gründen

Von Silvia Zöller 26.04.2020, 09:00
Markus Schneider und Heike Laabs wollen die „Pink Paddler“ ins Leben rufen, die es schon in vielen Städten gibt.
Markus Schneider und Heike Laabs wollen die „Pink Paddler“ ins Leben rufen, die es schon in vielen Städten gibt. Silvio Kison

Halle (Saale) - Deutschlandweit erkranken jedes Jahr rund 70.000 Menschen an Brustkrebs. Die meisten sind Frauen, aber auch Männer sind in Einzelfällen betroffen. Aber was kommt nach der Therapie? Dazu soll es demnächst ein neues Angebot in Halle geben: „Pink Paddling“. So wie die rosa Schleife für das Thema Brustkrebs sensibilisieren will, so soll das rosa Paddel auch sensibilisieren und Mut geben.

Das haben sich Markus Schneider und Heike Laabs vom 1. Halleschen Drachenbootverein gemeinsam mit der Krebsgesellschaft Sachsen-Anhalt auf die Fahne geschrieben: „Wir wollen das Projekt Paddeln gegen Brustkrebs auch in Halle etablieren“, sagt Markus Schneider, der Vorsitzender des Drachenbootvereins ist.

Paddeln eine ideale Rehabilitationssportart für Brustkrebspatienten

Schon lange habe sich erwiesen, dass gerade Paddeln eine ideale Rehabilitationssportart für Brustkrebspatienten ist, da die Paddelbewegung die Lymphdrainage unterstützt und so die Gefahr von Lymphödemen verringert. Wichtiger aber noch ist den beiden Paddlern das soziale Element und der Spaß an der Sache: „Die Pink Paddler sollen keine Selbsthilfegruppe im eigentlichen Sinn sein, sondern eine Sportgemeinschaft“, sagt Heike Laabs. Doch neben dem Sport sei natürlich auch der Austausch untereinander möglich und wichtig.

Der Verein will im Moment nur auf das Angebot aufmerksam machen - wann das Training beginnen kann, ist derzeit wegen der Corona-Krise noch offen. Der Trainingsort ist der Osendorfer See, der wie alle Sportstätten in der Stadt aktuell geschlossen ist. „Aber es soll losgehen, sobald wir dürfen“, sagt Markus Schneider. Ideal wäre es, wenn sich 20 Interessierte finden würden, denn für genau so viele Personen ist Platz in einem Drachenboot.

Auch für Angehörige oder Partner von Brustkrebspatienten

Mitmachen kann jeder, der Interesse hat, auch Angehörige oder Partner von Brustkrebspatienten. Aktuell lässt der Verein Flyer drucken und wird sie anschließend in den onkologischen Praxen sowie in den Krankenhäusern verteilen. Möglich soll es auch sein, erst einmal in den Sport hineinzuschnuppern und zu testen, ob Paddeln das Richtige ist. „Den Umfang und die Intensität des Trainings kann natürlich jeder selbst festlegen“, betont Heike Laabs.

Derzeit hat der Hallesche Drachenbootverein 56 Mitglieder. Und alle warten ganz gespannt auf den Tag, an dem sie ihre vier Boote wieder auf den Osendorfer See lassen dürfen. Denn seit sieben Jahren, seit der Flut 2013, trainieren die Sportler im „Exil“ auf der Saale, weil das Hochwasser den Pegel im Osendorfer See so hochgetrieben und viele Zerstörungen bewirkt hat, dass er saniert werden musste. Nun sind de Arbeiten fast abgeschlossen, auch das neue Vereinsheim steht auf einer hochwassersicheren Stelle.

„Ende April sollte das Gebäude eigentlich übergeben werden“

„Ende April sollte das Gebäude eigentlich übergeben werden“, sagt Schneider. Die große Einweihungsfeier ist Corona zum Opfer gefallen. Nun warte man geduldig ab.

Der See ist im Uferbereich ebenfalls neu gestaltet. Worauf die Paddler nun noch hoffen ist, dass der Osendorfer See, wie es geplant ist, in den nächsten Jahren noch zu einer echten Regattastrecke ausgebaut wird. An vielen Stellen ist er derzeit nicht tief genug, dass mehrere Boote nebeneinander fahren können.

››Infos und Anmeldung unter: [email protected](mz)