Ostrau Ostrau: Wird die Grundschule gerettet?

Ostrau - Die Gemeinde Petersberg will die Grundschule in Ostrau unbedingt erhalten. Nach Wallwitz und der vor kurzem ausgebauten Grundschule in Sennewitz soll demnach Ostrau der dritte Schulstandort der Gemeinde sein und perspektivisch erhalten bleiben. Doch ist das möglich?
„Nach dem alten Demografie-Check müssten wir als Grundschulstandort scheitern“, erklärt Ulli Leipnitz, Bürgermeister der Gemeinde Petersberg. Doch gebe es in Sachsen-Anhalt aus Demografiegründen mittlerweile auch die Möglichkeit der Schaffung eines Grundschulverbandes, um vor allem in dünn besiedelten Regionen kleine Grundschulen erhalten zu können. Bei einem Grundschulverband ist unter anderem auch jahrgangsübergreifender Unterricht durchaus üblich. Im Moment werde diese Möglichkeit für Ostrau geprüft, sagt Leipnitz. Die Schulleiterinnen der drei Grundschulen in der Gemeinde seien in diesen Prozess einbezogen.
Neues Domizil für Bildungseinrichtung in Ostrau
Leipnitz rechnet damit, dass das Vorhaben umgesetzt werden kann. Doch für die Erhaltung der die Bildungseinrichtung in Ostrau muss unbedingt ein neues Domizil für sie her. Das langjährige im Schloss ist desolat, entspricht nicht den heute geforderten brandschutztechnischen Anforderungen und frisst in der kalten Jahreszeit eine immense Summe an Heizkosten. „Dort gibt es Nachtspeicher-Öfen. Jedes Jahr müssen wir mit rund 40.000 Euro Heizkosten rechnen. Das ist natürlich viel zu viel für unsere Gemeinde“, meint Ulli Leipnitz.
Da das ehemalige Sekundarschulgebäude leer steht, will die Gemeinde dieses reaktivieren. Seit dem Jahr 2001 wird dort nicht mehr unterrichtet. Aufgrund der gesunkenen Schülerzahlen werden die Mädchen und Jungen mit in der Sekundarschule Wallwitz beschult.
Sekundarschulgebäude in der Freiimfelder Straße
Auch das Sekundarschulgebäude in der Freiimfelder Straße muss saniert werden. „Das ist aber kostengünstiger als wenn man das Domizil im Schloss herrichten würde“, sagt Leipnitz. Nicht nur die Grundschule soll dann ihre neue Heimstatt in der Freiimfelder Straße in Ostrau erhalten. Es ist zudem geplant, dass auch der Hort und die Kindertagesstätte dort einziehen sollen.
„Unsere Gemeinde hat inzwischen mehrfach mit den Verantwortlichen in Magdeburg über das Projekt gesprochen“, so der Bürgermeister. Auch der Landkreis wolle es unterstützen. Die Finanzierung der Umsetzung soll aus Mitteln des Strak III Programms zur energetischen Schulsanierung finanziert werden. Dann gebe es einen Zuschuss von bis zu 75 Prozent der förderfähigen Ausgaben. Bis zur Beantragung der Fördermittel muss ein genaues Konzept des Architekturbüros über alle notwendigen auszuführenden Arbeiten vorliegen. „Der Antrag soll im Frühjahr des kommendes Jahres erfolgen“, stellt Leipnitz in Aussicht. Stichtag für die Einreichung des Antrags ist der 30. Juni 2017. (mz)