Objekt5-Weihnachtssingen Objekt5-Weihnachtssingen : Überraschung am Ende des Spektakels im Märchenwald

Halle (Saale) - Ein Wunder, dass es nicht vorher durchgesickert ist. Alle, aber auch wirklich alle Märchenwaldbewohner haben dicht gehalten - wochenlang. Kein Blätterrauschen, keine Fake News, nichts brodelte in der Gerüchteküche.
Damit war die Überraschung am Ende perfekt, und das legendäre Weihnachtssingen des Objekt 5 - im 25. Jahr seines Bestehens mitten im wunderschönen Märchenwald angesiedelt - hat im Jubiläumsjahr einen neuen, internationalen Star: Peter Maffay mischt sich im Finale unter die halleschen Bühnengrößen der Cover-Show der Superlative.
Weihnachtssingen in Halle: Peter Maffay beim großen Finale auf der Bühne
Stars, ja, das waren sie einmal, die Märchenfiguren, zu denen an drei Weihnachtstagen wieder Tausende Fans aus ihrer Welt dieses Mal ins Reich der Märchen geflüchtet sind. Der gestiefelte Kater - im realen Leben Peter Brock - macht seinen Besuchern im Märchenwald klar: „So wundervoll, wie ihr denkt, ist es hier gar nicht“. Schneewittchen, die dezimierten Zwerge und all die anderen Märchenfiguren - einst Superstars in den Kinderzimmern - litten heute an einem gehörigen Defizit an Aufmerksamkeit.
„Das Wartezimmer von Doktor Allwissend ist reich gefüllt mit deprimierten Märchenfiguren“, weiß der schlaue Kater, der sich gar nicht vorstellen mag, wie sich Rapunzel fühlen muss, „wenn sie sich nur noch neu verföhnt unter die Leute wagen darf“. Doch es gibt Abhilfe: Die Suche nach dem Superstar: MSDS. „Die Protagonisten der Gebrüder Grimm brauchen wieder Erfolgserlebnisse“, erklärt der Getreue des Müllerburschen.
Und so treten die Märchenwaldbewohner - bekannte und auch einige neue Gesichter aus Halles Szene - in den Sängerwettstreit, begleitet von der Hausband des Weihnachtssingens: natürlich den Bremer Stadtmusikanten unter dem Taktstock von König Trommelbart (Matthias „Meff“ Schimetzek-Nilius). Nach einem gefeierten Intro mit getanzter Sterntalergeschichte und der Stiefmutterkönigin (Hendrike Balsmeyer) reiht sich Star an Star - allesamt zauberhaft verwandelt von Visagistin Susanne Schaub.
Steintor Halle: Beifallsstürme für die Stars des Märchenwaldes
Two-Riders-Sänger Frank Baer versetzt als Bärenhäuter im Asia-Hit „Heat of the Moment“ das Publikum in den Zustand des „Überschwangs des Augenblicks“, Aschenputtel (Jenny Fabian) wird als Zaz gefeiert. Kater Brock, der einen nach dem anderen Star auf die Bühne bittet, schnurrt und miaut und lästert quer durch den Märchenwald. Doch damit hört er dann doch lieber auf, „sonst bekomme ich vom lauteren Aschenputtel noch drei Kopfnüsse fürs Rumgeblödel“.
Natürlich darf im Märchenwald auch Rotkäppchen nicht fehlen: Der Gestiefelte verteilt es in Gestalt kleiner Sektflaschen ans Publikum, das den Stars im Märchenwald frenetisch applaudiert und textsicher mitsingt. Bis auf den Steintor-Campus dröhnt der Gesang tausender Fans zu „Alt wie ein Baum“ von den Puhdys (Olaf Mehl und Frank Lausch). Die Spice Girls (Annika Doherty und Tila Brea) sind da, die Rockgrößen Bob Dylan (Felix Heklau), Jonny Cash (Christoph Staufenberg), Chuck Berry (Frank Pechstädt) und Grönemeyer (Jens Torun) geben sich die Ehre vor einer Kulisse, die dem Ganzen die Krone aufsetzt. Da hat das Team um Markus Keitel und Fiete aber wirklich ganze Arbeit geleistet. (mz)

