Oben schön alt, unten schön neu
HALLE/MZ. - Bevor Stefan Böttinger, Pressesprecher der halleschen Stadtwerke, eine kurze Rückschau auf die Baumaßnahmen hielt, die im Juli 2008 begonnen und sich wegen des langen Winters um drei Monate verzögert hatten, überreichten Lothar Zehler und Ehefrau Roswitha vom "Blumenkörbchen" gemeinsam mit Doris und Werner Faust vom gleichnamigen Fotostudio bunte Sträuße an alle Beteiligten.
Es sei ein faires Miteinander gewesen, resümierte denn auch der Koordinator zwischen den einzelnen Gewerken, den Gewerbetreibenden und Anwohnern, Hans-Günter Goedecke. Stadtwerke-Sprecher Böttinger, spaßeshalber noch einen einzigen lockeren Pflasterstein montierend, freute sich, dass durch die traditionelle Gliederung in Fahrbahn und beidseitigem Gehweg der Charakter der historischen Straße erhalten geblieben ist. "Solcherart Unregelmäßigkeiten machen den Charme einer mittelalterlich geprägten Stadt aus", so Böttinger. Sogar die alten Bordsteine wurden bei der Sanierung wiederverwendet. Die Kosten für die Stadt belaufen sich auf 500 000 Euro.
"Oben ist nun alles schön alt, unten alles neu", brachte Böttinger die Tatsache auf den Punkt, dass sämtliche Leitungen - Telekommunikation, Strom- und Erdgas sowie Trink- und Abwasser - auf 175 Meter Länge neu verlegt worden sind. Die HWA baute zwischen Markt und Kutschgasse einen neuen Mischwasserkanal samt neuer Hausanschlüsse; der defekte Vorgängerbau wurde zum Teil abgetragen, zum Teil verdämmt. Der neue Kanal wird künftig das Mischwasser in Richtung Alter Markt / Moritzkirche leiten. "Es besteht nun Bestandssicherheit für Jahrzehnte - erfreulich vor allem für die Anlieger", so Böttinger, der Dirk Weilert und Detlef Göbel, beide Bauleiter der bauausführenden Firmen Oevermann und Pfeiffer, Dank sagte für die gute Zusammenarbeit und den reibungslosen Bauablauf.
Am Eröffnungsfest beteiligte sich als Anlieger auch Halles Unicef-Gruppe. Passend zum Thema neu verlegter Wasserleitungen riefen die Mitglieder zu Spenden für das Projekt "Wasser für Afrika" auf. Die Gewerbetreibenden hatten zuvor 120 Euro gesammelt, die mit Erlösen aus dem Fest an das Hilfsprojekt gehen. Es soll Wasserpumpen für Äthiopien finanzieren.