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Neustadts erstes Heim feiert

Von CLAUDIA CRODEL 28.10.2009, 17:26

HALLE/MZ. - Denn so lange ist es her, dass die erste Einrichtung ihrer Art in Neustadt eröffnet wurde, damals in kommunaler Trägerschaft. Über 140 Plätze gab es im ersten Feierabend- und Pflegeheim im Block 920 des damals selbständigen Halle-Neustadt. Es war eines der modernsten Altenheime mit Ein- und Zweibettzimmern mit separaten Badezimmern.

Aus den Anfangsjahren gibt es eine Chronik. Zwei Holzdeckel mit Brennkolbenmuster halten sie zusammen. Wichtige Ereignisse mit vielen Schwarz-Weiß-Fotos sind darin zu finden. Schnell wird deutlich, dass der Pflegebegriff sich zu dieser Zeit vor allem auf körperliche Dinge bezog. Bilder von Fußpflege und Vollbad etwa zeigen das. Auch geht aus der Chronik hervor, dass das Pflegeheim einst über eigene Arzträume und eine Wäscherei verfügte. "Zu Ehren des IX. Parteitags wurde für die Bewohner ein Heimcafé eröffnet", kann man dort lesen. Und zahlreiche Fotos dokumentieren Sportfeste und Veranstaltungen mit Kindern.

Nach der Wende übernahm das Deutsche Rote Kreuz das Heim. Obwohl es zu DDR-Zeiten ein äußerst modernes Heim war, stellte sich in den 90er Jahren heraus, dass die Einrichtung den modernen Anforderungen an die Altenpflege nicht standhalten konnte.

"Im Oktober 1996 begann der komplette Umbau des Heims", erläutert Dirk Rohra, DRK-Pressesprecher. "Und das alles bei laufendem Betrieb. Drei Jahre dauerte die Sanierung." Die Zimmer wurden vergrößert, die Sanitäranlagen altengerecht gestaltet. Dadurch reduzierten sich die Plätze auf 104 in nunmehr fünf Wohnbereichen. Heute gibt es 48 Einzel- und 28 Doppelzimmer. Hinzu kommen gemütliche Aufenthalts- und Außenbereiche.

Das 30-jährige Bestehen des Pflegeheims wird mit einer Festwoche begangen, die ihren Auftakt am Dienstagnachmittag mit einem Vortrag über die Namensgeberin "Käthe Kollwitz" hatte. Sabine Hänisch, Leiterin der Stiftung Käthe-Kollwitz Haus Moritzburg, hielt dazu einen Lichtbildervortrag. Aus Anlass des Jubiläums kaufte das Heim sechs Nachdrucke von Kollwitz-Grafiken, die seit Dienstag im Lichthof hängen. Am Donnerstag um 14.30 Uhr liest Sabine Hänisch aus Tagebüchern von Käthe Kollwitz, und am Freitag um 11 Uhr gibt es einen festlichen Empfang.