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Neumarkt-Grundschule in Halle Neumarkt-Grundschule in Halle: Schüler auf Zebrastreifen angefahren

Von Peter Godazgar 10.03.2014, 21:10
Auf dem Zebrastreifen wurde nun ein Drittklässler angefahren, der von der Schule in der Hort wollte.
Auf dem Zebrastreifen wurde nun ein Drittklässler angefahren, der von der Schule in der Hort wollte. Thomas Meinicke Lizenz

Halle (Saale)/MZ - Als verkehrstechnisch riskante Stelle galt sie schon lange. Nun ist vor der Neumarkt-Grundschule tatsächlich ein Kind angefahren worden. Was die Sache zusätzlich brisant macht: Das Auto erwischte den Drittklässler, als dieser ordnungsgemäß den Zebrastreifen überqueren wollte. Durch den Zwischenfall sehen sich viele Eltern in ihren Befürchtungen bestätigt. Sie würden sich mehr Maßnahmen wünschen, um die Sicherheit ihrer Kinder zu gewährleisten.

Die Neumarktschule ist Halles größte Grundschule. Mehr als 400 Schüler besuchen sie. Ihre zentrale Lage im Mühlwegviertel bringt aber auch ein kaum lösbares Problem mit sich - die hohe Verkehrsdichte bei gleichzeitig eher schmalen Straßen. Hinzu kommt eine bauliche Gegebenheit: Um mittags von der Schule in den Hort zu gelangen, müssen die Schüler die viel befahrene Hermannstraße überqueren, so auch jener Drittklässler, der nun angefahren wurde. Der Unfall verlief glücklicherweise glimpflich. Auch für Jana Sturm ist er aber ein Beleg dafür, dass die Situation entschärft werden muss. Jana Sturm ist Leiterin des Horts „Abenteuerland“, in den die Dritt- und Viertklässler der Neumarktschule gehen (der Hort für die Erst- und Zweitklässler befindet sich dagegen auf dem Schulgelände): Rund 150 Mädchen und Jungen überqueren an Wochentagen die Kreuzung, viele von ihnen sogar mehrfach, wenn sie etwa zum Spielen unter freiem Himmel wieder auf den Hof der Grundschule wechseln.

Ideal wäre natürlich eine Bedarfsampel, sagt Hortleiterin Sturm. Sinnvoll wäre auch ein optisches Warnsignal, ein Schild etwa, das dem Autofahrer die von ihm gefahrene Geschwindigkeit anzeigt. Das blinkt dann auffällig, wenn das erlaubte Maximaltempo von 30 Kilometer pro Stunde überschritten wird. Als einfachste Variante bliebe, den Zebrastreifen vom unmittelbaren Kreuzungsbereich ein Stück in Richtung Laurentiusstraße zu verlegen. Man habe auch schon bei der Stadt um eine Entschärfung der Situation gebeten, sagt Jana Sturm. Dort habe man die Dringlichkeit aber nicht gesehen. Die Leiterin der Neumarkt-Grundschule, Gisela Schmidt, würde es ebenfalls begrüßen, wenn eine Ampel aufgestellt würde; sie sieht aber auch die Autofahrer in einer schwierigen Situation: „Das ist einfach eine enge Kreuzung.“

Die Polizei hatte zum Schuljahresbeginn im Herbst eine Weile verstärkt den Verkehr vor der Schule kontrolliert. Stadtsprecher Drago Bock sagte am Montag, die Stadt werde den Unfall zum Anlass nehmen, die Situation vor Ort noch einmal zu prüfen.

Im „Abenteuerland“ basteln die Schüler derweil gerade ein großes Plakat, das an den Zaun des Horts gehängt werden soll. Die Wirkung einer Ampel dürfte es freilich nicht haben.